ÖBB-Chef Matthä über den "Infarkt" bei der Weststrecke
Man habe mit dem Hochwasser einen "Infarkt" erlitten, so Matthä im Gespräch mit PULS 24 Info-Chefin Corinna Milborn. Die Hauptschlagader Richtung Westen sei unterbrochen worden.
Am 10. Oktober wurde die "alte" Weststrecke wieder komplett in Betrieb genommen, seit Montag gibt es wieder eine Verbindung von Bahnhof Tullnerfeld Richtung Wien.
Das Wichtigste sei laut dem ÖBB-Chef allerdings, dass mit 15. Dezember die "neue" Weststrecke wieder in Betrieb genommen werden kann – rechtzeitig vor Weihnachten.
"Das war zu Beginn gar nicht so sicher", so Matthä. Es seien technische Provisorien gebaut worden, um den Weihnachtsverkehr abwickeln zu können.
Allerdings muss die Strecke genau deshalb Mitte Mai noch einmal schließen, um richtig repariert werden zu können.
Anderer Wissensstand zu Hochwasser
Auf die Frage, weshalb die Weststrecke an einer derart gefährdeten Stelle gebaut wurde, verweist Matthä auf einen anderen Wissensstand zum Zeitpunkt des Baus.
Die Trassenvarianten seien Mitte der 80er-Jahre mit der Bevölkerung vor Ort besprochen worden, meint Matthä. Damals sei von Hochwasser noch nicht die Rede gewesen. Wo man heute relativ einfach sagen könne: 'Das sind die Hochwasser-Karten' – das habe es damals alles noch nicht gegeben.
Außerdem sei die Vorgabe zum damaligen Zeitpunkt gewesen, für ein 30-jährliches Hochwasser zu planen. Das habe man bereits übererfüllt und für ein hundert-jährliches Hochwasser gebaut.
Video: Weststrecke ab 15. Dezember befahrbar
Zusammenfassung
- Langsam aber sicher stellt sich Erleichterung auf der vom Hochwasser gebeutelten Weststrecke ein.
- Der Bahnhof Tullnerfeld ist wieder eingeschränkt in Betrieb.
- ÖBB-Chef Andreas Matthä spricht in "Beide Seiten Live" unter anderem darüber, weshalb die Schienen überhaupt durch das Hochwassergebiet führen.