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Massenprozess gegen fast 500 Gang-Chefs in El Salvador

In El Salvador hat am Donnerstag ein Massenprozess gegen knapp 500 mutmaßliche Anführer krimineller Banden begonnen. Ihnen werden über 37.000 Verbrechen vorgeworfen, die in den vergangenen zehn Jahren begangen wurden, teilte die Staatsanwaltschaft des zentralamerikanischen Landes mit. Unter den Angeklagten befinden sich 24 führende Köpfe der sogenannten Mara-Salvatrucha-Banden. Zu den Vorwürfen gehört Mord, Entführung und Waffenhandel.

"Jedes von den Bandenmitgliedern begangene Verbrechen muss von den Anführern angeordnet worden sein. Die Staatsanwaltschaft wird dafür sorgen, dass diese Verbrecher für das Leid, das sie den Salvadorianern jahrzehntelang zugefügt haben, bezahlen", hieß es im sozialen Netzwerk X. Der Prozess findet virtuell statt, da die Angeklagten in verschiedenen Gefängnissen untergebracht sind. Einige sind seit Jahren inhaftiert, andere wurden im Rahmen des im März 2022 verhängten Ausnahmezustands festgenommen.

Präsident Nayib Bukele hat Verbrechensbekämpfung zu einem Schwerpunkt seiner Politik gemacht. Er wurde am Sonntag mit einem Erdrutschsieg im Amt bestätigt. Zwar sank die Mordrate in El Salvador nach der Festnahme von fast 75.000 mutmaßlichen Bandenmitglieder drastisch. Menschenrechtsgruppen sehen jedoch die Demokratie in El Salvador in Gefahr, weil die Rechte der Festgenommenen aus ihrer Sicht missachtet werden.

ribbon Zusammenfassung
  • In El Salvador hat ein Massenprozess gegen fast 500 mutmaßliche Bandenanführer begonnen, denen über 37.000 Verbrechen vorgeworfen werden.
  • Unter den Angeklagten befinden sich 24 führende Köpfe der Mara-Salvatrucha-Banden, und die Vorwürfe umfassen Mord, Entführung und Waffenhandel.
  • Trotz einer drastischen Senkung der Mordrate nach der Festnahme von fast 75.000 mutmaßlichen Bandenmitgliedern, kritisieren Menschenrechtsgruppen die Missachtung der Rechte der Festgenommenen und sehen die Demokratie in El Salvador in Gefahr.