Luftfahrtexperte: "Brand hätte sich nicht vermeiden lassen"
Einen Tag nach der tödlichen Kollision eines japanischen Passagierflugzeugs mit einer Maschine der Küstenwache auf dem Tokioter Flughafen Haneda haben die Verkehrsbehörden des Landes mit der Untersuchung der Unfallursache begonnen.
Fünf Menschen tot
Ein Passagierflugzeug der Japan Airlines (JAL) war am Dienstag unmittelbar nach der Landung mit der Küstenwachenmaschine zusammen gestoßen. Beide gerieten in Brand.
Während alle 379 Personen an Bord des Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A350 die lichterloh brennende Maschine ohne lebensgefährliche Verletzungen verlassen konnten, kam für fünf Menschen an Bord des Flugzeugs der Küstenwache jede Hilfe zu spät.
Maschine "dort, wo sie nicht hingehört"
Natürlich müsse man die Ergebnisse abwarten, meint Luftfahrtexperte Kurt Hofmann im PULS 24 Interview. Laut derzeitigem Stand, scheinen beide Flugzeuge technisch in einem guten Zustand gewesen zu sein.
Japanischen Medienberichten zufolge hatte die JAL-Maschine die Erlaubnis vom Fluglotsen zur Landung erhalten und das Landemanöver entsprechend durchgeführt. Als sie aber dabei war, aufzusetzen, habe sich die Maschine der Küstenwache scheinbar bereits auf der Rollbahn befunden.
Die Frage sei nun, meint Hofmann, warum das Flugzeug der Küstenwache "dort war, wo es nicht hingehört". Man müsse nun klären, warum sich die Maschine auf bzw. nahe der Landebahn aufhielt, sodass es zu einer Kollision kam. Es sei jedoch sehr wahrscheinlich, dass es Kommunikations- und Auffassungsschwierigkeiten zwischen allen beteiligten Flugzeugen und dem Flughafen gegeben hat, meint der Luftfahrtexperte.
Brand nicht vermeidbar
Wie konnte es zu so einem gewaltigen Brand kommen? Man dürfe nicht vergessen, dass hier "zwei gewaltige Kräfte" aufeinander kommen. Das Passagierflugzeug sei zu dem Zeitpunkt mit 200 km/h unterwegs gewesen und sei mit einem anderen kollidiert, in dem sich auch Treibstoff befindet.
Wäre das Flugzeug aus Aluminium gewesen, "hätte es vielleicht ein bisschen anders ausgesehen", meint Hofmann. Aber: "Ein Brand hätte sich nicht vermeiden lassen können".
Die wichtigste Message sei jedoch, dass alle Passagiere "in einer guten Zeit" evakuiert worden konnten. Die Evakuierung aller 379 Personen an Bord dauerte demnach rund 80 Sekunden - "eine tolle Leistung", lobt Hofmann.
"Wunder von Tokio"
Alle 379 Personen an Bord des Passagierflugzeugs vom Typ Airbus A350 überlebten das Feuerinferno.
Zusammenfassung
- Nach der Kollision zweier Flugzeuge in Tokio, müsse nun geklärt werden, warum sich die Maschine der Küstenwache dort befand, "wo sie nicht hingehört".
- Luftfahrtexperte Kurt Hofmann ortet mögliche Kommunikationsschwierigkeiten.
- Ein Brand hätte sich jedoch bei so einem Zusammenstoß nicht vermeiden lassen können, meint er.