Bundesheer testete bisher bei Stellung nicht auf Corona
Knapp 40.000 junge Männer müssen jedes Jahr zur Stellung. Dafür gibt es in Österreich sechs Standorte. Pro Termin werden etwa 50 bis 60 junge Männer pro Standort untersucht. Die Untersuchung dauert eineinhalb Tage, da es in Vorarlberg, Salzburg und dem Burgenland keine Stellungsstraßen gibt, übernachten viel der jungen Männer in den Kasernen. Trotz der langen Verweildauer in den Stellungsstraßen wurden bisher keine Corona-Tests gemacht.
"Wir halten alles ein, was einzuhalten ist." So werde etwa nur eine kleine Zahl an Stellungspflichtigen (vier bis fünf) in 20-Bett-Zimmern untergebracht, sagt Bundesheer-Sprecher Michael Bauer. Das Problem sei mehrmals analysiert worden. Man habe es bisher logistisch nicht geschafft, nicht zuletzt weil viel Personal bei den Massentest gebunden sei, erklärte Bauer auf APA-Anfrage. Er kündigte aber an, dass ab Montag auch alle Stellungpflichtigen getestet werden.
Dass das Bundesheer die Stellungspflichtigen bisher nicht auf SARS-CoV-2 getestet hat, sorgt auch im Gesundheitsministerium für Verwunderung. "Unseres Wissens hat man zugesagt, dass getestet wird", sagte Sprecher Daniel Böhm. In puncto Zuständigkeit wird allerdings auf das Verteidigungsministerium verwiesen.
Die Anzahl der Stellungspflichtigen entspricht der Stärke des Geburtenjahrgangs. In den 1980er-Jahren gab es noch rund 55.000 Stellungspflichtige, 2006 waren es 47.000, 2020 nur noch 38.204. 2021 sind es 37.235.
Zusammenfassung
- Das Bundesheer testet seit Wochen die ganze österreichische Bevölkerung auf Corona, nur in den eigenen vier Wänden hat man nicht überall getestet.
- Während alle einrückenden Soldaten lückenlos auf Corona getestet werden, wurden in den Stellungsstraßen bisher keine Tests durchgeführt.
- Dass das Bundesheer die Stellungspflichtigen bisher nicht auf SARS-CoV-2 getestet hat, sorgt auch im Gesundheitsministerium für Verwunderung.