APA/DOMINIK MANDL

Bluttat in NÖ: Verdächtigen-Leiche mit Roboter geborgen

Nach der Bluttat in Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) ist nun die Leiche des mutmaßlichen Verdächtigen aus einem Kellerstollen geborgen worden. Wegen Einsturzgefahr kam dazu ein Roboter zum Einsatz.

Nachdem der 59-Jährige einen Sprengsatz gezündet hatte, herrschte in dem Stollen, in dem er sich stundenlang verschanzte, Einsturzgefahr. Die Bergung per Roboter sei am Sonntag schließlich geglückt, wie die Polizei mitteilte. Beteiligt waren Kräfte des Landeskriminalamts Niederösterreich und der Direktion für Spezialeinheiten (DSE).

Eine Sicherstellung erfolgte, die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete eine Obduktion an, wie Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner wissen ließ. Dass es sich beim Toten um den 59-jährigen Verdächtigen handelt, steht nicht final fest, wird aber angenommen.

Obduktion der getöteten Frau abgeschlossen

Zur Identitätsabklärung waren bereits zuvor DNA-Proben von der Leiche entnommen worden - ebenfalls mittels Unterstützung eines Roboters. Ergebnisse gab es vorerst nicht, die Auswertung werde noch dauern, hieß es.

Bereits abgeschlossen war am Montag die Obduktion der 65-Jährigen. Die Frau starb nach Angaben von Schwaigerlehner an Verbluten infolge ihrer Verletzungen. Sie soll am Freitag vom 59-jährigen Slowaken getötet worden sein. Das Opfer wurde gegen 16.30 Uhr mit Stichverletzungen in einem Weingarten im Raum Zistersdorf aufgefunden. Zwischen der Frau und dem Beschuldigten bestand ein Bekanntschaftsverhältnis.

Video: Bluttat in Niederösterreich

Cobra-Beamter schwer verletzt

Der 59-Jährige verschanzte sich in der Folge über Stunden hinweg in dem Kellerstollen in Gösting. Samstagfrüh scheiterte ein erster Zugriffsversuch, weil der Mann einen Sprengsatz zündete. Ein Cobra-Beamter wurde schwer verletzt, ein weiterer musste ambulant behandelt werden. In den Nachmittagsstunden wurde in dem Stollen schließlich die Männerleiche entdeckt, dazu war technisches Equipment in den Kellerbereich eingeführt worden.

Der Beschuldigte wurde von den Ermittlern als "allgemein gefährlich" eingestuft. Der Slowake sei bereits in mehreren Ländern Europas wegen unbefugten Besitzes von Waffen und Sprengstoff aufgefallen, Details wurden dazu vorerst nicht genannt.

In Gösting gingen die Erhebungen indes auch zu Wochenbeginn weiter. Unter anderem sollen weitere Kellerbereiche jener Liegenschaft untersucht werden, die dem Slowaken als Versteck gedient hatte.

Sind Sie Opfer von Gewalt oder kennen Sie jemanden? Hier finden Sie Hilfe:

Frauen-Helpline: 0800/222 555
Gewaltschutzzentrum: 0800/700 217
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
Männerberatung Wien: 01/603 28 28
Rat auf Draht - Hilfe für Kinder & Jugendliche: 147
Im Fall von akuter Gewalt: Polizei-Notruf: 133

Notrufnummern bei häuslicher Gewalt

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ribbon Zusammenfassung
  • Die Leiche einer 65-jährigen Frau wurde in Zistersdorf entdeckt, nachdem sie vermutlich von einem 59-jährigen Slowaken getötet wurde. Die Frau starb an Verbluten infolge ihrer Stichverletzungen, die Obduktion ist abgeschlossen.
  • Die Bergung der Leiche des mutmaßlichen Täters aus einem Kellerstollen in Gösting erfolgte mittels Roboter. Bislang ist die Identität des Toten nicht endgültig bestätigt, DNA-Proben wurden entnommen.
  • Der Verdächtige hatte sich in dem Kellerstollen verschanzt und bei einem Zugriffsversuch einen Sprengsatz gezündet, wobei ein Cobra-Beamter schwer verletzt wurde. Ermittlungen und Untersuchungen gehen weiter.