APA/EVA MANHART

Lehrermangel: "Wir begegnen den Herausforderungen"

Während vor einem massiven Lehrermangel gewarnt wird, sinkt auch die Lesekompetenz der Schüler:innen in Österreich. Neue Lehrpläne sollen helfen. Man würde "den Herausforderungen begegnen", versichert Bildungsminister Martin Polaschek.

Knapp 500.000 Kinder und Jugendliche in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland starten am Freitag in die Sommerferien. Aber das Bildungssystem selbst weist einige Lücken auf.

Warnung vor massiven Lehrermangel

Im internationalen Vergleich schneidet das österreichische Schulsystem nur mittelmäßig ab.

Die Lesekompetenz am Ende der Volksschule sei gesunken, der Anteil der Schüler:innen, die besonders schwach im Lesen sind, steigt. Ein Fünftel der Kinder kann nach der Pflichtschule nicht sinnerfassend lesen, auch die Grundrechnungsarten sind für viele ein Problem.

Zusätzlich wird vor einem massiven Lehrermangel gewarnt.

Neue Lehrpläne ab Herbst

Ab dem nächsten Schuljahr würden neue Schulpläne in Kraft treten, der Fokus werde auf die Grundkompetenzen gelegt werden, so Bildungsminister Martin Polaschek im "Ö1"-Morgenjournal. Um das Lesen wieder in den Vordergrund zu rücken sollen auch Initiativen ergriffen werden – welche das sind, hat der Bildungsminister nicht verraten. Derzeit werden "viele Förderstunden" angeboten, um gerade "Kinder aus bildungsfernen Schichten" mehr für die Schule zu begeistern.

Die neuen Lehrpläne habe man an "den Bedarf der Zeit" anpassen müssen: Man konzentriere sich dabei "aufs Wesentliche", auch themenübergreifender Unterricht sei im Fokus. Außerdem habe man jetzt die Möglichkeit, Lehrpläne bei Bedarf "punktuell" zu ändern, und nicht "alle 10, 15 Jahre in einer großen Welle".

Lehrerbedarf "wie in allen Ländern in Europa"

Österreich gehe es wie "allen Ländern in Europa": Man habe Lehrerbedarf, so der Bildungsminister. Man sei dabei, "diesen Herausforderungen zu begegnen".

Maßnahmen seien "früh" in die Wege geleitet worden. Man habe den Quereinstieg in den Beruf mit entsprechender dienstrechtlicher Absicherung deutlich verbreitet.

Man habe auch Änderungen im Personalmanagement vorgenommen: Die Lehrer:innen, die frisch in den Schulbereich kommen, sollen besser betreut werden, damit es nicht zu Wartezeiten kommt. Die Bewerbungsfristen im gesamten Bundeschulbereich wurden vereinheitlicht, man sei dadurch rascher und flexibler.

ribbon Zusammenfassung
  • Während vor einem massiven Lehrermangel gewarnt wird, sinkt auch die Lesekompetenz der Schüler:innen in Österreich.
  • Neue Lehrpläne sollen helfen.
  • Auch im Bezug auf den Lehrermangel würde man "den Herausforderungen begegnen", so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).