Lange Haftstrafen für Tötung gefährdeter Java-Nashörner
Java-Nashörner kommen ausschließlich auf der indonesischen Insel Java vor und gehören zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. Die indonesischen Behörden schätzen, dass nur noch 82 Exemplare in freier Wildbahn leben - alle im Ujung-Kulon-Nationalpark im Westen Javas. Außer durch Wilderei wurde der Nashorn-Bestand auch durch die Zerstörung ihrer Lebensräume massiv dezimiert.
Im Jahr 2023 hatten die indonesischen Behörden eine Wilderer-Bande ausgehoben, die in dem 120.000 Hektar großen Nationalpark in fünf Jahren 26 Nashörner getötet hatte. Die Tiere wurden nach Angaben der Ermittler hauptsächlich wegen ihrer Hörner getötet, die an Händler in China verkauft wurden.
Rhinozeros-Horn besteht wie etwa menschliche Fingernägel lediglich aus Keratin, dennoch gilt es in der traditionellen asiatischen Medizin als Heil- und Potenzmittel. Das zu Pulver verarbeitete Horn erzielt auf dem Schwarzmarkt ähnlich hohe Kilopreise wie Gold oder Kokain.
Tierschützer begrüßten die harten Urteile gegen die Wilderer. Es handle sich um eine "klare Warnung" an alle, "die Indonesiens Tierwelt bedrohen", sagte die Chefin der International Rhino Foundation, Nina Fascione. Der Leiter des Ujung-Kulon-Nationalparks, Ardi Andono, meinte, er erhoffe sich von der Höchststrafe für die Wilderer eine "abschreckende Wirkung". Um die Wilderei zu bekämpfen, werde der Nationalpark auch die Bewachung der Eingänge und die Patrouillen verstärken.
Zusammenfassung
- In Indonesien wurden sechs Wilderer wegen der Tötung von Java-Nashörnern zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Anführer der Bande erhielt zwölf Jahre Gefängnis, während seine fünf Komplizen jeweils elf Jahre absitzen müssen.
- Java-Nashörner sind stark gefährdet, da nur noch 82 Exemplare in freier Wildbahn existieren. Die Tiere wurden hauptsächlich wegen ihrer Hörner getötet, die auf dem Schwarzmarkt hohe Preise erzielen.
- Tierschützer begrüßten die harten Urteile als klare Warnung an Wilderer. Der Ujung-Kulon-Nationalpark plant, die Überwachung zu verstärken, um die Wilderei weiter zu bekämpfen.