Lago Maggiore: Vier Tote nach Bootsunglück
Bei den Todesopfern handelt es sich um einen 50-jährigen Israeli, um eine Russin - die Partnerin des Kapitäns - und um ein italienisches Ehepaar. Die beiden waren Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes. Sie beteiligten sich am Geburtstag eines Freundes, der das Hausboot zum Feiern organisiert hatte, und waren privat an Bord.
Der für die Geheimdienste zuständige Staatssekretär Alfredo Mantovano kondolierte den Angehörigen der Opfer. Der verstorbene Geheimdienstler war 62 Jahre alt, seine Frau 53.
21 Insassen konnten gerettet werden
Weitere 21 Insassen konnten nach Feuerwehrangaben gerettet werden, nachdem das Schiff auf der Höhe des Ortes Lisanza am südlichen Ende des Sees gekentert war. Einige Insassen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, niemand schwebt in Lebensgefahr.
14 Passagiere konnten schwimmend das Ufer erreichen, sieben weitere wurden von Rettungskräften gerettet. An Bord befanden sich unter anderen Engländer und Israelis. Dabei handelt es sich um befreundete Familien, die das Hausboot zu einer Geburtstagsfeier gemietet hatten, berichteten lokale Medien.
Keine Österreicher unter den Opfern
Das Außenministerium hatte schon Montagmittag ausgeschlossen, dass sich Österreicherinnen und Österreicher unter den Opfern befanden. "Wir können bestätigen, dass keine Österreicherinnen und Österreicher unter den Betroffenen waren", bekräftigte Mediensprecherin Gabriele Juen Montagmittag der APA.
Nach Angaben des Präsidenten der Region Lombardei, Attilio Fontana, kenterte das Schiff wegen einer Windhose. Das 16 Meter lange Boot sei von Touristen gemietet worden, teilte er auf Facebook mit. An Bord des Bootes befanden sich 23 Touristen und zwei Besatzungsmitglieder.
Schlechte Wetterbedingungen unterschätzt?
Die Such- und Rettungsmaßnahmen wurden die ganze Nacht hindurch fortgesetzt, trotz schwieriger Wetterbedingungen. Am späten Sonntagabend traf auch ein mit Infrarotdetektoren ausgestatteter Hubschrauber der Küstenwache von La Spezia am Einsatzort ein.
Mehrere Feuerwehrfahrzeuge waren mit Tauchern und Personal an Ort und Stelle und untersuchten das Ufer in Richtung Lisanza, einem Ortsteil von Sesto Calende, von wo aus das Hausboot ausgelaufen war. Das Boot sank auf 16 Meter Tiefe.
Die Carabinieri haben die ersten Zeugenaussagen der Überlebenden gesammelt, um herauszufinden, ob und was nicht richtig gemacht wurde. Es ist fraglich, ob der Kapitän des Bootes die schlechten Wetterbedingungen unterschätzt hat. Der Bürgermeister der Gemeinde Varese am Lago Maggiore, Giovanni Buzzi, sagte, dass es keine Unwetterwarnung gegeben habe.
Zusammenfassung
- Vier Personen - zwei Männer und zwei Frauen- sind nach dem Kentern eines Ausflugsschiffs auf dem Lago Maggiore in Norditalien ums Leben gekommen.
- Weitere 21 Insassen konnten nach Feuerwehrangaben gerettet werden, nachdem das Schiff auf der Höhe des Ortes Lisanza am südlichen Ende des Sees gekentert war.
- Einige Insassen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, niemand schwebt in Lebensgefahr.