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Anzeigen 2023 um 8 Prozent gestiegen - immer mehr Messerangriffe

Die aktuelle Anzeigenstatistik zeigt: Die Kriminalität in Österreich ist 2023 leicht gestiegen. Zurückzuführen ist das vor allem auf mehr Eigentumsdelikte, auch die Cyberkriminalität steigt weiter. Bei Gewaltdelikten kommen immer öfter Messer zum Einsatz.

Im vergangenen Jahr wurden, im Vergleich zu 2022, um acht Prozent mehr Anzeigen erstattet - 39.061 Anzeigen mehr gab es insgesamt. 

Das erklärte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei der Präsentation der Kriminalstatistik des Vorjahres. 

Kriminalität im Netz steigt

Hauptverantwortlich für den Anstieg sind vor allem Eigentumsdelikte wie Einbrüche, Wirtschafts- sowie Internetkriminalität. Deutlich zeigte sich, dass rund 12,5 Prozent aller Delikte bereits im Netz stattfinden.

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Dass bedeutet, dass neben klassischen Wirtschaftsdelikten wie Betrug auch klassische Gewaltdelikte wie gefährliche Drohung oder Erpressung über das Internet durchgeführt werden  oder zumindest einen Bezug dazu haben.

34.069 Anzeigen betrafen betrügerische Aktivitäten im Netz, 17.154 den betrügerischen Datenverarbeitungsmissbrauch, 3.891 die Erpressung und 2.245 bildliche Darstellung von Kindesmissbrauch bzw. sexualbezogene Darstellungen von Minderjährigen. "Der Trend bei der Internetkriminalität setzt sich fort", betonte Karner.

Banküberfall als Auslaufmodell

Ebenfalls zugenommen haben auch "klassische Delikte" wie Ladendiebstahl oder die Diebstähle mit gestohlenen Bankomatkarten.

Banküberfälle wurden im Jahr 2023 kaum noch verübt, im vergangenen Jahr gab es insgesamt neun. "Vor zehn Jahren gab es noch 80 Überfälle pro Jahr", betonte Karner.

Kriminalstatistik 2023APA/Christina Uhl/lor/mh

Einen Rückgang gab es 2023 auch bei der Schlepperkriminalität, was das Innenministerium auf den Einsatz verschiedenster Maßnahmen wie etwa die "Operation Fox" zurückführt. Bei der Aktion waren österreichische Polizisten in Ungarn in Kooperation mit den dortigen Behörden im Einsatz.

Mit 4.704 Anzeigen wegen Schlepperei im Jahr 2023 ist die Zahl im Vergleich zu 9.186 Anzeigen im Jahr 2022 fast um die Hälfte zurückgegangen.

Mehr als 500.000 Anzeigen

Insgesamt gab es laut Karner im Jahr 2023 528.010 polizeiliche Anzeigen. Die größten Bereiche in der Kriminalitätsstatistik teilen sich in fünf Felder auf: Am häufigsten wurden 2023 wegen Eigentumsdelikten Anzeige erstattet, nämlich 162.242 Mal.

Danach folgt schon die Wirtschaftskriminalität mit 103.330 Delikte. Gewaltdelikte wurden im vergangenen Jahr 85.374 Mal angezeigt. Während Delikte mit Schusswaffen dabei deutlich abgenommen haben, kamen immer häufiger Messer zum Einsatz.

Die Internetkriminalität hat 65.864 Anzeigen nach sich geführt und die organisierte Kriminalität 40.333 Anzeigen.

Die Zahl der geklärten Fälle ist laut Innenminister um 8,2 Prozent gestiegen. Insgesamt konnten 276.043 Anzeigen 2023 aufgeklärt werden - das sind 20.867 Anzeigen mehr als im Vergleich zum Vorjahr, so Karner. Eine Zunahme gab es auch bei der Identifizierung der Tatverdächtigen: 2023 wurden 329.991 mutmaßliche Täter:innen von der Polizei ausgeforscht.

Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von rund zehn Prozent. 77 Prozent waren Männer. 13,4 Prozent waren unter 18 Jahre, 54,5 Prozent waren 18 bis 40 Jahre alt, 32,3 Prozent waren 40 Jahre und älter.

179.488 Tatverdächtige (55 Prozent) waren Österreicher:innen, 150.481 oder 45 Prozent kamen aus anderen Ländern, die meisten mit 17.990 Personen aus Rumänien, gefolgt von 14.727 aus Deutschland und 11.067 aus Serbien.

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Anstieg um rund 10 Prozent in Wien

In Wien gab es 2023 mit insgesamt 186.475 Anzeigen um 10,8 Prozent mehr als noch 2022.  Seit dem Jahre 2017 liegt die Aufklärungsquote konstant über 40 Prozent.

Die Anzahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäusern ist um 25 Prozent gestiegen, insgesamt gab es 3591 Anzeigen.

Die Anzeigen im Bereich des Diebstahles von Kraftfahrzeugen sind von 512 im Jahr 2022 auf 705 im vergangenen Jahr gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 37,7 Prozent.

ribbon Zusammenfassung
  • In Österreich stieg die Kriminalität 2023 um 8 Prozent, mit insgesamt 528.010 polizeilichen Anzeigen und einem deutlichen Anstieg in den Bereichen Eigentumsdelikte, Wirtschafts- und Internetkriminalität.
  • Internetdelikte machen mittlerweile 12,5 Prozent aller Kriminalfälle aus, dabei wurden allein 34.069 Fälle von Internetbetrug angezeigt.
  • Die Aufklärungsrate ist um 8,2 Prozent gestiegen, wobei insgesamt 276.043 Anzeigen aufgeklärt und 329.991 Tatverdächtige identifiziert wurden.