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Klima außer Kontrolle: 51 Grad in den USA - und es wird heißer

Die extreme Hitzewelle im Süden der USA hat einen ersten Höhepunkt erreicht. Im Death Valley in Kalifornien wurden am Samstagnachmittag 51 Grad Celsius gemessen. Für Sonntag wird sogar eine Rekordtemperatur von 54 Grad erwartet. Gleichzeitig sind bei einer Sturzflut in Pennsylvania drei Menschen gestorben, weitere werden vermisst, darunter eine neun Monate altes Baby.

In dem Nationalpark, der im Sommer zu den heißesten und trockensten Regionen der Erde zählt, bringt selbst die Nacht mit 38 Grad keine Abkühlung. Im Süden und in der Mitte Kaliforniens wurden am Samstag Höchsttemperaturen von 41 bis 43 Grad erreicht.

Hitzewarnungen in fünf Bundesstaaten

Der US-Wetterdienst hatte die Menschen in weiten Teilen des Landes zuvor vor einem "extrem heißen und gefährlichen Wochenende" gewarnt. Für dutzende Millionen Menschen in Bundesstaaten von Florida im Südosten über Louisiana und Texas bis nach Arizona, Nevada und Kalifornien im Südwesten galten Hitzewarnungen.

Die Region leidet seit Tagen und teilweise sogar schon seit Wochen unter großer Hitze. In Arizonas Hauptstadt Phoenix herrschen seit 16 Tagen Temperaturen von über 43 Grad, am Samstagnachmittag wurden sogar 47 Grad gemessen. Die Bewohner der Millionenstadt sind aufgerufen, wegen der "extremen Hitze" so wenig wie möglich ins Freie zu gehen, viel zu trinken und luftige Kleidung zu tragen.

Texas: Stromsparen wegen Klimaanlagen

In Texas wurden in der Stadt El Paso an der Grenze zu Mexiko inzwischen an 30 aufeinanderfolgenden Tagen Temperaturen von über 38 Grad gemessen. In Houston forderte der Energieversorger Reliant Energy die Menschen auf, von Samstag bis Montag jeweils von 14.00 bis 22.00 Uhr Strom zu sparen, weil Klimaanlagen den Verbrauch massiv in die Höhe getrieben haben.

Temperaturen steigen weiter

Und bisher ist keine Abkühlung in Sicht: Die Meteorologen erwarten, dass die Hitze im Westen der USA mindestens das ganze Wochenende anhalten wird und dass es im Süden bis Anfang kommender Woche sogar noch heißer wird.

Über dem Süden der USA hat sich eine sogenannte Hitzekuppel gebildet, ein Hochdruckgebiet, das die Hitze wie ein Deckel in einer Region gefangen hält. Hitze ist in den USA in den meisten Jahren das Wetterphänomen mit den meisten Todesopfern. Wissenschaftern zufolge führt der Klimawandel dazu, dass Hitzewellen häufiger vorkommen, heißer sind und länger andauern.

Weltweiter Hitzerekord an vier Tagen hintereinander

Anfang Juli wurde global gesehen der heißeste Tag der Geschichte gemessen - und das gleich vier Mal hintereinander. Die weltweite Durchschnittstemperatur erklomm vom 3. bis 6. Juli die höchsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen 1979. Der US-Sender CNN titelte, es handle sich wohl um die heißesten Tage auf der Erde seit 100 000 Jahren.

Waldbrände, Jahrtausendregen, Rekordhitze

Nordamerika erlebt dabei schon seit Monaten beispielloses Extremwetter: Im Norden verbrennen riesige Wälder, Regen fällt wie sonst nur einmal im Jahrtausend, Städte sind überschwemmt und der Süden leidet unter Rekordhitze. Die Schäden sind riesig - die Anstrengungen der Industrieländer überschaubar.

Es ist eigentlich egal, in welchen Teil der USA oder Kanadas man schaut: Wetterkatastrophen sind nie fern. Während die Überschwemmungen nach Starkregen in New York und Vermont im Nordosten der USA gerade zurückgegangen sind, ächzt der Südwesten gegenwärtig unter kaum aushaltbarer Hitze. Für mindestens 93 Millionen Menschen veröffentlichte der nationale Wetterdienst eine Warnung vor hohen Temperaturen. "Dies ist das Ergebnis eines Hochdruckrückens über dem Südwesten der USA, der sich im Laufe des Wochenendes verstärken wird", hieß es.

Mindestens drei Tote nach Sturzflut 

Mindestens drei Menschen sind bei sturzflutartigem Regen im US-Bundesstaat Pennsylvania ums Leben gekommen - vier weitere werden noch vermisst. Unter den Vermissten sei ein neun Monate altes Baby, sagte Tim Brewer von der örtlichen Feuerwehr. Die Opfer seien am Samstagnachmittag (Ortszeit) in ihren Autos auf einer Straße weggeschwemmt worden. Das Unglück hatte sich an der Grenze zum US-Staat New Jersey nahe der Stadt Trenton ereignet.

In weniger als einer Stunde seien um die 17 Zentimeter Regen gefallen, so Brewer. In seiner 44-jährigen Karriere habe er so etwas noch nicht gesehen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die extreme Hitzewelle im Süden der USA hat einen ersten Höhepunkt erreicht. Im Death Valley in Kalifornien wurden am Samstagnachmittag 51 Grad Celsius gemessen.
  • Für Sonntag wird sogar eine Rekordtemperatur von 54 Grad erwartet.
  • Fünf Bundesstaaten riefen Hitzewarnungen aus, wegen der Klimaanlagen macht man sich auch Sorgen um die Stromversorgung.
  • Gleichzeitig sind bei einer Sturzflut in Pennsylvania drei Menschen gestorben, weitere werden vermisst, darunter eine neun Monate altes Baby.