Kart-Rennen in Gefängnis bei Paris hat ein Nachspiel
"Wo ist der Respekt für die Opfer und ihre Familien, wenn diese sehen, wie die Täter sich während der Haftverbüßung amüsieren", twitterte der rechte Politiker nach der Veröffentlichung eines Videos am vergangenen Freitag über das Sommerfest im Gefängnis. Neben dem Kart-Wettrennen gab es dort weitere Aktivitäten. "Für den Kampf gegen Rückfälligkeit ist Wiedereingliederung wichtig, aber sicher nicht das Kartfahren!", polterte indes der Minister auf Twitter.
Wie die Zeitung "Le Figaro" am Montag berichtete, habe das Ministerium das Sommerfest für Häftlinge mit geringen Strafen aber im Vorfeld auf höchster Ebene gut geheißen - allerdings sei zunächst nur von Sportwettbewerben die Rede gewesen und nicht von einem Kart-Wettbewerb, den übrigens die Wärter für sich entschieden. Aus dem Kreis des Gefängnispersonals hieß es laut "Le Figaro", nicht alles sei ideal organisiert gewesen, auch unter Sicherheitsaspekten. Außerdem sei eine Direktorin des Gefängnisses, die am Wettbewerb im Hof gar nicht teilgenommen habe, von Häftlingen in ein dort aufgebautes Schwimmbecken geworfen worden.
Während Frankreich mitten im Sommerloch noch über das Kart-Rennen debattiert, legt das Gefängnis im September bereits nach: Dann soll ein dort aufgenommenes Rap-Album herauskommen, das während des Projekts "Shtar Academy" entstand.
(S E R V I C E - Video zu Wettbewerb: https://www.youtube.com/watch?v=6K7k9J88VpQ)
Zusammenfassung
- Ein Kart-Wettbewerb im Innenhof eines Gefängnisses bei Paris, bei dem Häftlinge gegen Wärter um die Wette gefahren sind, sorgt in Frankreich für helle Aufregung.
- "Unsere Gefängnisse sind keine Ferienkolonie, wo Häftlinge und Aufseher freundschaftliche Bande knüpfen", empörte sich der Abgeordnete der Républicains, Éric Ciotti.
- (S E R V I C E - Video zu Wettbewerb: https://www.youtube.com/watch?v=6K7k9J88VpQ)