Kriminalgeschichte
17 Millionen aus Banken geplündert - jetzt gibt es eine Spur
Nicht nur Kund:innen der Bank Austria in Klosterneuburg, der Raiffeisenbank Mödling und einer Raiffeisen-Filiale in Wien-Döbling erinnern sich an diesen Fall: Eine siebenköpfige Bande besuchte diese Banken über Monate hinweg regelmäßig und kopierte mit einem "Skimming-Tool" die Zugangsdaten der Kund:innen.
Die Verdächtigen fertigten mit diesen Daten ihre eigenen Zutrittskarten an, entfernten in den Saferäumen Lichtspots und installierten dort Kameras, die die PIN-Eingabe der Kund:innen filmten. Schließlich wurden binnen weniger Stunden 68 Schließfächer geplündert.
Geld, Gold, Schmuck, Luxusuhren, Münzsammlungen, Dokumente und Wertpapiere im Wert von rund 17 Millionen Euro fehlten plötzlich. Ein Kopfgeld von 100.000 Euro änderte nichts daran, dass von den Tätern bisher jede Spur fehlte.
Fährte führt nach Spanien
Das könnte sich nun ändern: Wie der "Kurier" berichtet, soll es in der spanischen Stadt Málaga am 7. März 2025 - rund fünf Jahre nach dem Coup in Österreich - einen recht ähnlichen Vorfall gegeben haben.
Allerdings konnte die dortige Polizei die Täter auf frischer Tat ertappen und nach einer Verfolgung einen 36-jährigen Moldawier festnehmen. Er soll auf der Flucht vor der Polizei 945.000 Euro in Geldbündeln weggeworfen haben. Die Vorgehensweise der dortigen Täter dürfte der Vorgehensweise in Österreich recht ähnlich sein.
Ermittler wollen nach Spanien reisen
"Wir kennen den Fall und sind bemüht, mit den spanischen Kollegen die Informationen abzugleichen", sagte der Leiter des niederösterreichischen Landeskriminalamtes, Stefan Pfandler, dem "Kurier". Die österreichischen Ermittler wollen demnach nach Spanien fliegen, um sich mit den dortigen Kolleg:innen auszutauschen.
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Video: Schließfächer in Wien und Niederösterreich geknackt
Zusammenfassung
- Dieser Coup schrieb österreichische Kriminalgeschichte: Im November 2020 plünderte eine Bande 68 Bankschließfächer in Banken in Klosterneuburg, Mödling und Wien-Döbling.
- 17 Millionen Euro wurden erbeutet. Die Ermittler bissen sich bisher die Zähne an den raffinierten Räubern aus.
- Fünf Jahre danach könnte aber in Spanien ein Verdächtiger erwischt worden sein.