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Jede zweite Perioden-Unterhose fällt im Test durch

Was hält die viel beworbene Periodenunterwäsche? Wenig, zeigt ein Test. Weniger Müll durch wiederverwendbare Perioden-Produkte - das klingt zwar verlockend, allerdings fielen im Test fast die Hälfte der Produkte durch. Es wurden u.a. auch vermeintlich fruchtbarkeitsmindernde Zusätze gefunden, die in Kosmetika verboten sind.

Mit Umweltschutz oder als kostengünstige Alternative werden wiederverwendbare Perioden-Produkte beworben. Nur halten sie nicht, was sie versprechen: Im Test vom Verein von Konsumentenschutz (VKI) wurden 15 Produkte geprüft, sieben davon fielen durch.

Grund dafür: Sie bieten keinen Auslaufschutz und/oder beinhalten Schadstoffe. 

Zwei Produkte erreichten die Bewertung "sehr gut".

Nur als Zusatzhilfe

Viele der getesteten Produkte wurden damit beworben, zwölf Stunden ohne Wechsel bei Regelblutung getragen werden zu können. Im Test konnten dieses Versprechen nur drei Produkte erfüllen. Getestet wurde, ob die Unterhosen 5 oder 10 Milliliter Flüssigkeit halten können. Getestet hat der VKI mit Kunstblut.

Der VKI empfiehlt die Unterhosen für leichte Blutungen oder als zusätzlichen Schutz in Kombination mit Binden oder Tampons.

Die Produkte sollten vor der Benutzung auf jeden Fall gewaschen werden, so könne auch die Saugfähigkeit erhöht werden. Allerdings gäbe es danach verstärktes Durchsickern bei den Nähten.

Problematische Zusätze

Um Gerüche zu unterbinden, werden den Perioden-Unterhosen sogenannte Biozide wie Silberchlorid oder Zinkpyrithion beigefügt. Diese können sich beim Waschen lösen, allergische Reaktionen hervorrufen und die Bakterienflora im Intimbereich beeinträchtigen.

Zinkpyrithion steht zudem in Verdacht, die Fruchtbarkeit zu gefährden, und ist seit März 2022 europaweit in Kosmetika verboten. Für Periodenunterwäsche existiert hingegen kein derartiges Verbot.

Keine toxischen, krebserzeugenden Stoffe

Im Test wurde geprüft, ob die Saugfläche Silber oder Zinkpyrithion enthält. Bei drei Produkten war dies der Fall: Selenacare, Skenty und t.o.c. Ebenfalls geprüft wurde, ob die Produkte Azofarbstoffe aufweisen. Diese konnten erfreulicherweise in keinem Produkt nachgewiesen werden. Azofarbstoffe sind als toxisch bzw. krebserzeugend eingestuft und ihre Verwendung ist in Textilien verboten.
 

ribbon Zusammenfassung
  • Weniger Müll durch wiederverwendbare Perioden-Produkte - das klingt zwar verlockend, allerdings fielen im Test fast die Hälfte der Produkte durch.
  • Nur drei der 15 getesteten Produkte konnten 12 Stunden lang 5 bzw. 10 Milliliter Flüssigkeit halten.
  • Es wurden u.a. auch vermeintlich fruchtbarkeitsmindernde Zusätze gefunden, die in Kosmetika verboten sind.
  • Getestet hat der VKI mit Kunstblut.