APA/APA (AFP)/JOHAN ORDONEZ

In mehr als 50 Ländern Bewegungsfreiheit eingeschränkt

Im Kampf gegen das Coronavirus gelten rund um den Globus inzwischen für mehr als eine Milliarde Menschen Ausgangssperren oder -beschränkungen. Weltweit schränkten mittlerweile mehr als 50 Länder und Gebiete die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein. In mindestens 34 Ländern und Gebieten, unter anderem in Italien, Frankreich und im US-Bundesstaat Kalifornien, sind die Ausgangssperren verpflichtend.

Im Kampf gegen das Coronavirus gelten rund um den Globus inzwischen für mehr als eine Milliarde Menschen Ausgangssperren oder -beschränkungen. Weltweit schränkten mittlerweile mehr als 50 Länder und Gebiete die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger ein. In mindestens 34 Ländern und Gebieten, unter anderem in Italien, Frankreich und im US-Bundesstaat Kalifornien, sind die Ausgangssperren verpflichtend.

Diese betreffen mehr als 659 Millionen Menschen. In den meisten Ländern dürfen die Menschen aber immer noch in die Arbeit, Einkaufen und zum Arzt gehen. Einige Länder riegelten Großstädte ab. Die Zahl der offiziell bestätigten Infektionsfälle mit dem Virus stieg weltweit auf mehr als 360.000. Allein in Europa sind inzwischen mehr als 10.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Coronavirus breitete sich auf 174 Länder rund um den Globus aus.

Zugespitzt hat sich die Krise in den USA. Von New York bis Los Angeles an der Westküste unterliegt nun fast ein Drittel der 330 Millionen Amerikaner Ausgangsbeschränkungen. Der Bundesstaat New York ist bisher mit mehr als 15.000 SARS-CoV-2-Infektionen landesweit am schlimmsten betroffen. In der Metropole New York sind die meisten Geschäfte und viele Restaurants geschlossen. Viele Gouverneure klagen, dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump nicht genug tue und dass es zum Beispiel an Masken und Schutzkleidung fehle.

Frankreich verschärft seine strengen Ausgangsbeschränkungen weiter. So würden etwa Straßenmärkte weitgehend geschlossen sowie Sport und Spaziergänge mit Kindern weiter eingeschränkt, kündigte Frankreichs Premier Édouard Philippe am Montagabend im französischen Fernsehen an. Die Ausgangsbeschränkungen könnten außerdem noch einige Wochen anhalten. Die Regeln gelten in ganz Frankreich seit vergangenem Dienstag und waren ursprünglich für 15 Tage angesetzt.

In Deutschland zeigte man sich am Montag vorsichtig optimistisch, dass die getroffenen Maßnahmen bald greifen könnten. "Wir sehen den Trend, dass sich die exponentielle Wachstumskurve etwas abflacht", sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler in Berlin. Für wirklich fundierte Aussagen sei es aber noch zu früh. Vor einer Woche waren in Deutschland weitgehend Schulen und Kindergärten geschlossen worden. Auch andere öffentliche Einrichtungen wie Klubs machten dicht, zudem wurden die Öffnungszeiten zunächst stark eingeschränkt. Laut der Johns-Hopinks-Universität (JHU) gab es bis Montagmittag 24.904 Infizierte.

Tschechien schließt seine Grenzen nun auch für tägliche Berufspendler, die in die Nachbarstaaten zur Arbeit fahren. Sie könnten entweder daheimbleiben oder sich für mehrere Wochen eine Unterkunft im jeweiligen Land suchen, sagte Innenminister Jan Hamacek nach der Kabinettssitzung am Montag in Prag. In letzterem Fall müssten sie sich nach ihrer Rückkehr nach Tschechien in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben.

In Spanien steigt die Zahl der Corona-Infizierten trotz aller bisherigen Maßnahmen weiter an. Bis Montagmittag wurden von den Behörden rund 33.000 Fälle bestätigt, 14 Prozent mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten kletterte auf knapp 2.200, von 1.720 am Sonntag. Allein in der Region Madrid, dem Zentrum der Krise in Spanien, lag die Zahl der Todesopfer bei rund 1.200. Nach Italien ist Spanien das am heftigsten betroffene Land Europas.

In Griechenland trat eine landesweite Ausgangssperre wegen der Coronavirus-Pandemie in Kraft. In der Hauptstadt Athen waren am Morgen fast keine Menschen auf der Straße. Es war auch deutlich weniger Verkehr als in den Vortagen oder an einem normalen Montag.

Die Niederlande verschärften die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie erheblich. Alle Veranstaltungen und Zusammenkünfte seien bis zum 1. Juni verboten, kündigte Justizminister Ferdinand Grapperhaus an. Bisher hatte ein Verbot von Veranstaltungen ab 100 Personen bis zum 6. April gegolten. Bei Zuwiderhandlungen könne die Polizei eingreifen und hohe Geldstrafen verhängen. "Mir ist bewusst, dass das sehr hart ist", sagte der Minister. "Aber wir haben keine Wahl." In den Niederlanden wurden bisher 4.749 Corona-Infizierte gemeldet und 213 Todesfälle (Stand 23. März).

Insgesamt führten 15 europäische Staaten Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengenraum ein. Über das Wochenende kamen Belgien und Luxemburg hinzu, wie die EU-Kommission mitteilte. Neben Österreich haben somit zwölf weitere EU-Staaten Kontrollen bei der Brüsseler Behörde gemeldet. Hinzu kommen die Schweiz und Norwegen, die ebenfalls zum Schengenraum gehören.

Im Iran stieg die Zahl der Coronavirus-Toten noch einmal drastisch an. Das Land meldete am Montag 127 neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf 1.812. Auch in Neuseeland spitzt sich die Corona-Krise zu. Dort hat es mutmaßlich die ersten beiden Virusübertragungen innerhalb des Landes gegeben. Premierministerin Jacinda Ardern kündigte die Schließung von Bars, Cafes und Geschäfte für den nicht dringend notwendigen Bedarf an.

Hongkong hat allen Menschen, die nicht in der chinesischen Sonderverwaltungszone leben, die Einreise verboten. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate schotten sich ab. In Taiwan muss man umgerechnet bis zu 31.000 Euro für Verstöße gegen angeordnete Selbstisolation zahlen.

China kämpft unterdessen mit "importierten" Coronavirus-Fällen: Wie die Pekinger Gesundheitskommission mitteilte, wurden bei Menschen, die in das Land eingereist sind, 39 weitere Infektionen nachgewiesen. Insgesamt zählt China damit bisher 353 Infektionen durch sogenannte Coronavirus-Importe. Allerdings gab es nach den offiziellen Angaben erneut keine Infektion innerhalb des Landes mehr. In der zentralchinesischen Provinz Hubei, von wo das Virus Sars-CoV-2 sich ab Ende 2019 weltweit auszubreiten begann, starben weitere neun Menschen. China als Ausgangspunkt ist mit mehr als 81.000 Infizierten weiter das am stärksten betroffene Land.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Kampf gegen das Coronavirus gelten rund um den Globus inzwischen für mehr als eine Milliarde Menschen Ausgangssperren oder -beschränkungen.
  • In mindestens 34 Ländern und Gebieten, unter anderem in Italien, Frankreich und im US-Bundesstaat Kalifornien, sind die Ausgangssperren verpflichtend.
  • Die Zahl der Toten kletterte auf knapp 2.200, von 1.720 am Sonntag.
  • Im Iran stieg die Zahl der Coronavirus-Toten noch einmal drastisch an.