Im Mittelmeerurlaub landet Hai laut WWF versteckt am Teller
Das Mittelmeer gilt generell als eines der am meisten überfischten Meere. Es werde mehr als doppelt so viel gefangen, wie nachhaltig wäre. Hai stehe in der Mittelmeerregion häufig auch legal auf Speisekarten und werde auf Märkten breit angeboten. "Wir raten stark vom Kauf ab. Dazu ist die Lage der Haie viel zu prekär. Das gilt aber auch für Schwertfische und viele weitere Fischarten", sagte Niedermüller. "Obwohl Haie Schlüsselrollen in den Meeren spielen, werden jährlich etwa 100 Millionen getötet - 18 Millionen davon alleine in den Gewässern der EU. Das Mittelmeer ist weltweit der gefährlichste Lebensraum für Haie."
In der EU würden immer noch vom Aussterben bedrohte Arten ohne Management gefangen und vermarktet, so der WWF. Die EU-Fischereistaaten seien für 18 Prozent der weltweit getöteten Haie und Rochen verantwortlich. Europa sei global der wichtigste Markt für Haifleisch, Spanien, Italien, Portugal und Frankreich zählten zu den zehn größten Importeuren.
Niedermüller forderte weitere Maßnahmen zur Eindämmung von Beifang, also dem ungewollten Fang von Haien bei der Jagd auf andere Fischarten. "Bordkameras zur lückenlosen Dokumentation der Fänge müssen in Risiko-Fischereien endlich verpflichtend werden."
Weltweit gibt es laut WWF mehr als 1.200 bekannte Arten von Haien und Rochen, die ozeanischen Populationen seien in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 70 Prozent eingebrochen. Überfischung, Beifang sowie illegale Fischerei seien hauptverantwortlich dafür, dass mittlerweile mehr als ein Drittel aller Haiarten vom Aussterben bedroht sei.
(S E R V I C E - WWF Fischratgeber: https://fischratgeber.wwf.at/)
Zusammenfassung
- Beim Fischessen im Mittelmeerurlaub werde einem mitunter Hai untergejubelt, warnt die Umweltschutzorganisation WWF.
- "Wir raten stark vom Kauf ab.
- Die EU-Fischereistaaten seien für 18 Prozent der weltweit getöteten Haie und Rochen verantwortlich.
- Weltweit gibt es laut WWF mehr als 1.200 bekannte Arten von Haien und Rochen, die ozeanischen Populationen seien in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 70 Prozent eingebrochen.