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Frankfurt, München und Co.

Alle Antworten zu den Flugausfällen in Deutschland

Heute, 05:55 · Lesedauer 4 min

An 13 deutschen Flughäfen wird am Montag gestreikt, in Hamburg fielen schon ab Sonntag alle anstehenden Flüge aus. Zahlreiche Flüge von und nach Österreich sind betroffen. PULS 24 hat alle Antworten rund um die Warnstreiks im Nachbarland.

Mehr als 500.000 Reisende sind von den Flughafen-Streiks in Deutschland betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu 24 Stunden dauernden Warnstreiks an 13 deutschen Airports aufgerufen, darunter Deutschlands größte in Frankfurt am Main und München.

In Hamburg ging bereits am Sonntag nichts mehr, zwölf weitere Flughäfen sollen am Montag folgen. Das betrifft auch Fluggäste aus Österreich.

"45 Flüge zwischen Wien und diesen Destinationen werden für morgen abgesagt, im Detail: Zwischen Wien und Berlin, Frankfurt, Leipzig, Bremen und Hannover finden am 10.3. keine Flüge statt", heißt es vom Wiener Airport auf Anfrage von PULS 24. 

Zwischen Wien und München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf sowie Hamburg seien für Montag aus derzeitiger Sicht noch einzelne Flüge geplant, "Änderungen sind aber auch hier nicht auszuschließen". Zwischen Wien und Hamburg fielen dagegen bereits am Sonntag eine Morgenverbindung und eine Abendrotation aus, jeweils hin und zurück.

PULS 24 liefert alle Antworten rund um den Streik:

Wo und wann wird gestreikt?

Am Montag (10. März) von 0.00 bis 23.59 Uhr sind die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste an folgenden Flughäfen zum Warnstreik aufgerufen: München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.

Außerdem ruft Verdi in einem anderen Tarifkonflikt zeitgleich dazu auch das Luftsicherheitspersonal zum Warnstreik auf. Dieser Aufruf gilt zusätzlich auch an den Flughäfen Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden.

Der Hamburger Flughafen wurde zusätzlich bereits am Sonntag lahmgelegt. Die Gewerkschaft hatte den Beginn des Ausstands erst 30 Minuten vorher angekündigt, um mehr Wirkung zu erzielen. Es konnten nur etwa 10 Flüge stattfinden.

Was wollen die Streikenden?

Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage.

Und was will die Gegenseite?

Den kommunalen Arbeitgebern ist das zu teuer. Die Kernforderungen würden für die Kommunen Mehrkosten von rund elf Prozent bedeuten oder jährlich fast 15 Milliarden Euro, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Niklas Benrath. Das sei angesichts leerer Kassen und hoher Verschuldung nicht darstellbar.

Besonders kritisch sehe man die geforderten zusätzlichen freien Tage. Sie würden zu Einschränkungen in den kommunalen Dienstleistungen führen, meinte der Verbandsvertreter.

Wie erfahre ich, ob mein Flug betroffen ist?

Die Flughäfen und Airlines informieren auf ihren Websites über den Status aller Flüge. Bereits am Wochenende waren auf den Internetseiten der Flughäfen zahlreiche Abflüge für Montag als annulliert gekennzeichnet.

Welche Rechte habe ich, wenn mein Flug wegen des Warnstreiks ausfällt?

Bei streikbedingtem Flugausfall oder einer Verspätung von mehr als drei Stunden muss die Fluggesellschaft Reisenden eine alternative Beförderung zum Ziel anbieten. Oft werden sie automatisch auf einen anderen Flug umgebucht. Oder die Airline bietet an, das Flugticket in eine Bahnfahrkarte umzuwandeln. Das passiert vor allem bei gestrichenen Flügen innerhalb Deutschlands.

Hängen Passagiere streikbedingt länger am Flughafen fest, müssen Fluggesellschaften Betreuungsleistungen erbringen, etwa in Form von Gastronomiegutscheinen für Getränke und Snacks vor Ort.

Bekomme ich auch Geld zurück?

Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht bei Verspätungen ab drei Stunden am Zielort sowie kurzfristigen Flugabsagen unter gewissen Voraussetzungen Ausgleichszahlungen von 250 bis 600 Euro pro Passagier vor.

Ob Passagiere diese Gelder bei Flugproblemen infolge eines Warnstreiks einfordern können, hängt vereinfacht gesagt davon ab, wer konkret streikt. Sind wie am Montag Teile des Flughafenpersonals in einem Warnstreik, sind die Aussichten auf Entschädigungen eher schlecht. Anders kann der Fall liegen, wenn Mitarbeitende einer Airline streiken.

Der Anspruch auf Ersatzbeförderung besteht in jedem Fall und unabhängig davon, ob Passagieren auch eine Entschädigungszahlung zusteht.

Video: Keine Streiks bis 2026 - AUA-Einigung mit Gewerkschaft

Zusammenfassung
  • An 13 deutschen Flughäfen wird am Montag gestreikt, in Hamburg fielen schon ab Sonntag alle anstehenden Flüge aus.
  • Zahlreiche Flüge von und nach Österreich sind betroffen.
  • PULS 24 hat alle Antworten rund um die Warnstreiks im Nachbarland.