Igel erstmals als bedrohte Art auf Roter Liste
Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) kommt unter anderem in Österreich und Deutschland, den Benelux-Ländern, Skandinavien und Großbritannien vor. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei die Anzahl nach Schätzungen je nach Land um zwischen 16 und 33 Prozent zurückgegangen. Im Flandern in Belgien und in Bayern sei es ein Rückgang um 50 Prozent gewesen. Gesicherte Angaben über die Gesamtzahl der Igel gibt es nicht. Igel bekommen in der Regel nur einmal pro Jahr Nachwuchs.
"Potenziell gefährdet" ist Stufe zwei der siebenstufigen Skala, die die IUCN für die Beurteilung der Gefährdung verwendet. Die Skala reicht von "nicht gefährdet" bis "ausgestorben". Die Rote Liste gibt es seit 1964. Sie umfasst inzwischen mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen gut 46.000 bedroht sind.
Erstmals hat die IUCN auch global die Bäume beurteilt. 38 Prozent der gut 47.000 Arten weltweit seien gefährdet, heißt es in der Roten Liste jetzt. Die größte Zahl der bedrohten Arten gebe es auf Inseln. Dort seien Bäume durch Städtebau, Landwirtschaft, invasive Arten und den Klimawandel, stärkere Stürme und steigende Meeresspiegel bedroht.
Wenn Bäume sterben, sei dies auch eine große Bedrohung für andere Pflanzen, Pilze und Tiere. "Als entscheidender Bestandteil vieler Ökosysteme sind Bäume aufgrund ihrer Rolle im Kohlenstoff-, Wasser- und Nährstoffkreislauf, bei der Bodenbildung und der Klimaregulierung von grundlegender Bedeutung für das Leben auf der Erde" schreibt die IUCN.
Zusammenfassung
- Die Zahl der westeuropäischen Igel ist laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark rückläufig, weshalb sie erstmals als 'potenziell gefährdet' auf der Roten Liste eingestuft wurden.
- In den letzten zehn Jahren ist die Igelpopulation je nach Land um 16 bis 33 Prozent zurückgegangen, in Flandern und Bayern sogar um 50 Prozent, was vor allem auf die Zerstörung ihrer Lebensräume durch den Menschen zurückzuführen ist.
- Die IUCN hat auch die globale Bedrohung von Bäumen bewertet und festgestellt, dass 38 Prozent der 47.000 Arten gefährdet sind, was weitreichende Folgen für Ökosysteme hat.