Kampfhundedpa/A3295 Uwe Zucchi

Hundetrainer: Mache aus Kampfhunden wieder "Engelchen"

Kampfhunde, die bereits Bissverletzungen verursacht haben, finden im steirischen Verein "Teufels-Hunde" von Georg Resch ein neues oder vorübergehendes Zuhause. Im PULS 24 Interview verrät er, wie er auffällige Hunde zu resozialisieren versucht.

Im Sommer griff ein Rottweiler eine 52-Jährige in Bruck an der Leitha an. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Frau den Bissverletzungen erlegen ist

Nunmehr ist Rottweiler "Kim" in der steierischen Einrichtung "Teufels-Hunde" bei Hundetrainer Georg Resch in Betreuung. Er nimmt "Problemhunde", die aufgrund von Beißvorfällen kein Zuhause mehr finden, bei sich auf und versucht sie zu resozialisieren

Aus "Teufeln" werden "Engelchen"

Im PULS 24 Interview erzählt Resch, wie er versucht aus "Teufeln", woher auch der Name des Vereins rührt, wieder "Engelchen" zu machen: "Am Anfang sind sie in einem Zwinger mit anderen Hunden, um zu sehen, wie sie sich mit Artgenossen verhalten. Dann gehen wir mit Maulkörben raus", sagt er. Der Hundetrainer versuche, sie der Umwelt auszusetzen, um etwaige Verhaltensauffälligkeiten zu erkennen. Dann trainiert sie Resch artgerecht. 

View post on Instagram
 

Strenger Auswahlprozess bei Adoptionen

Die "Bestien", wie sie Resch auf seiner Website nennt, können anschließend adoptiert werden oder in der Einrichtung bleiben. Der Auswahlprozess rund um potenzielle Besitzer sei "sehr streng", sagt Resch. Meist gehen die Hunde an Menschen in seinem "privaten oder beruflichen Umfeld", da fremde Personen oft schwer einzuschätzen sind.

Nächstes Todesopfer: Diskussion um Kampfhunde

Ein Rottweiler griff im Juli eine 52-Jährige in Bruck an der Leitha an. Die Polizei bestätigte am Mittwoch ihren Tod. Der Rottweiler "Kim" wurde mittlerweile von Hundetrainer Georg Resch aufgenommen.

Sie werden aber auch zu Zugriffshunden, also Sondereinsatzhunden, ausgebildet. Im Laufe des Trainings sieht Resch, inwiefern ein Kampfhund für eine solche Funktion geeignet ist. Er betont: "Sie können auch bei uns bleiben". 

Debatten rund um Schutzdienst

Einsatzkräfte der Cobra verwenden etwa ausgebildete Zugriffshunde, sie werden auch dazu trainiert, auf Kommando zuzubeißen. Ähnlich sieht es auch bei der privaten Schutzhunde-Ausbildung aus, dort werden Hunde zum "spielerischen" Angriff auf Menschen abgerichtet.

Nach den tödlichen Hunde-Attacken der vergangenen Wochen geriet der Schutzsport immer mehr in Kritik. Der Österreichische Kynologenverband (ÖKV) verschärfte daher diese Woche die Vorschriften für Hundeführer:innen, Trainer:innen und Helfer:innen sowie Hunde.

Angst vor Kampfhunden wie "Kim" hat Resch aber nicht. Mit Absicherung, also etwa einem Maulkorb, könne er mit den Hunden "auf Augenhöhe" sprechen und habe sie so auch unter Kontrolle. 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Im Sommer griff ein Rottweiler eine 52-Jährige in Bruck an der Leitha an. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Frau den Bissverletzungen erlegen ist. 
  • Nunmehr ist Rottweiler "Kim" in der steierischen Einrichtung "Teufels-Hunde" bei Hundetrainer Georg Resch in Betreuung.
  • Er nimmt "Problemhunde" bei sich auf und versucht sie zu resozialisieren. 
  • Im PULS 24 Interview erzählt Resch, wie er versucht aus "Teufeln", woher auch der Name des Vereins rührt, wieder "Ängelchen" zu machen.