Jahrhundert-Hochwasser? Das sagen Experten
Vielen Menschen in Nieder- und Oberösterreich, die entlang der Donau leben, wird bei den jüngsten Wettervorhersagen wohl Angst und Bange. Zu präsent sind noch die Bilder aus den Jahren 2013 und 2002, in denen die Gebiete rund um die Donau buchstäblich versanken.
Auch in diesen Jahren war die Wetterlage, ein besonderes Italien-Tief, ähnlich wie derzeit, erklärte PULS 24 Meteorologe Manuel Kelemen.
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Und nun stellt sich ein ähnliches Tief ein, dass Starkregen bringt und die Hochwassergefahr enorm erhöht. Auch große Flüsse könnten reagieren, sagte Kelemen - so auch die Donau.
"Strukturen werden hochgefahren"
Doch Hochwasserschutz und Alarmpläne der Einsatzkräfte sollen einer Tragödie, wie sie 2002 passiert ist, entgegenwirken. Seit dem Hochwasser 2013 hat das Land Niederösterreich aber investiert, um Gemeinden entlang der Donau umfassend zu schützen.
Video: Donau-Hochwasser - "Alarmpläne sind vorbereitet"
Auch Stefan Scheuringer, Leiter des Hochwasser- und Krisenmanagements bei der viadonau, beruhigte vorerst. Es bestehe noch keine akute Gefahr, die Einsatzkräfte hätten Kontakt aufgenommen und sogenannte "Stäbe" werden aktiviert. "Die Strukturen in Oberösterreich und Niederösterreich werden hochgefahren", sagte er zu PULS 24.
Er selbst fürchte kein Hochwasser. "Ich glaub' an der Donau wird es zu einem 10-jährigem Hochwasser kommen, an der March vielleicht zu einem 30-jährigen", schätze er. Für die viadonau seien das "normale Betriebsfälle".
In Gebieten, wo die Strukturen für einen mobilen Hochwasserschutz noch nicht gegeben sind, brauche man sich ebenso nicht fürchten, so Scheuringer. "Diese Flächen sind bekannt und man kann sich darauf vorbereiten".
Galerie: Rückblick auf das Hochwasser 2013
"Derzeit ist wirklich alles möglich"
Bei Walter Scheibenpflug, Wassermeister der Gemeinde Spitz in der Wachau, klingen allerdings ein wenig die Alarmglocken. In Spitz sei man mit einem mobilen Hochwasserschutz gerüstet, den die Feuerwehr im Ernstfalls schleunigst aufbaut.
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Für ihn sei es schwer abzuschätzen, ob es zum Hochwasser kommt. "Derzeit ist wirklich alles möglich", sagt er und spricht auch von Bächen und Zubringern, die anschwellen können.
Vor Samstag bestehe aber noch kein Risiko auf Überflutung, glaubt er.
Video: Unwetter in NÖ - "Derzeit ist alles möglich"
Zusammenfassung
- Zittern entlang der Donau: Seit Tagen warnen Wetterexpert:innen vor Starkregen, Überschwemmungen, Muren und Hochwasser.
- Letzteres versetzt vor allem viele Nieder- und Oberösterreicherinnen in Furcht, deren Häuser in der Nähe des Donauufers stehen.
- Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Jahrhunderhochwasser? Was sagen die Expert:innen?
- PULS 24 hat nachgefragt.