Hitzewelle: Forderung nach nationaler Notlage in Indien
Aufgrund der Hitze erlitten am Donnerstag allein im Bundesstaat Bihar mindestens 14 Menschen einen Hitzschlag, wie die dortigen Behörden mitteilten. Die Behörden hätten es versäumt, zum Schutz der Bevölkerung vor der Hitze angemessene Maßnahmen einzuleiten, erklärte das Gericht in Rajasthan. Es ordnete zudem die Einrichtung staatlicher Fonds an, um Angehörige von Menschen zu entschädigen, die wegen der Hitze sterben.
Mit Blick auf künftige Hitzewellen befand das Gericht, Indien solle diese zu "nationalen Katastrophen" erklären. Dies ermögliche die Mobilisierung von Soforthilfen ähnlich wie bei Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Naturkatastrophen.
"Wir haben keinen Planet B, auf den wir umziehen können ... Wenn wir jetzt keine strikten Maßnahmen ergreifen, werden wir die Chance verpassen, künftige Generationen in eine blühende Zukunft zu begleiten", erklärte das Gericht weiter.
Indien ächzt derzeit unter einer extremen Hitzewelle, in mehreren Großstädten stiegen die Temperaturen in den vergangenen Tagen auf deutlich über 45 Grad Celsius. Der bisherige Rekordwert von 51 Grad war im Jahr 2016 in der Wüstenregion Phalodi im Bundesstaat Rajasthan gemessen worden.
In Indien, wo ab Juli die jährliche Monsunregen-Saison mit etwas niedrigeren Temperaturen erwartet wird, sind heftige sommerliche Hitzewellen keine Seltenheit. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge werden diese jedoch aufgrund des Klimawandels länger, stärker und häufiger.
Zusammenfassung
- Ein Gericht in Rajasthan fordert die indische Regierung auf, eine nationale Notlage aufgrund einer extremen Hitzewelle mit hunderten Todesfällen zu erklären.
- Mindestens 14 Menschen erlitten im Bundesstaat Bihar einen Hitzschlag, während die Temperaturen in mehreren Großstädten auf über 45 Grad Celsius stiegen.
- Das Gericht ordnete staatliche Fonds zur Entschädigung der Angehörigen der Hitzetoten an und betonte die Notwendigkeit strikter Maßnahmen zum Schutz künftiger Generationen.