Heimische Polizei bis Mitte Mai gegen Corona "durchgeimpft"
"Grundsätzlich wollen wir allen 38.256 Bediensteten des Innenministeriums eine Impfung ermöglichen. Und zwar freiwillig und anonym", meinte Hutter. Impfzwang gebe es keinen, erste Zahlen aus den Bundesländern deuten aber darauf hin, dass es bei der Polizei eine hohe Impfbereitschaft gibt. In Vorarlberg, wo rund 1.100 Exekutivbedienstete tätig sind, haben sich laut Hutter 812 Mitarbeiter gegen SARS-CoV-2 impfen lassen.
Den ersten Impfstoff, den die Exekutive zugeteilt bekommen hat - es handelte sich um 2.500 AstraZeneca-Dosen -, hat man längst verimpft. Aktuell stehen 10.000 Biontech/Pfizer zur Verfügung, die seit Montag Mitarbeitern injiziert werden, die sich dafür angemeldet haben: "Das funktioniert mittlerweile gut. Ich gehe davon aus, dass die 10.000 Dosen bis Ende der Woche verimpft sein werden", erläuterte Hutter. Vorrangig würden "Kollegen im Außendienst, an der Front" geschützt, im Verlauf der kommenden Tagen und Wochen sollen dann alle Interessenten zum Zug kommen. Der dafür benötigte Nachschub an Impfstoff ist in Sicht. Aus Sicht des Impfkoordinators wäre eine Impfquote von 75 Prozent bei der Exekutive erstrebens- bzw. wünschenswert. "Wir haben von Anfang an nach dem Motto 'Schützen - Testen - Impfen' agiert und Wert daraufgelegt, dass die Mitarbeiter gerade in exponierten Bereichen sicher sind", betonte Hutter abschließend.
Seit Beginn der Pandemie haben sich 4.400 Exekutivbedienstete mit SARS-CoV-2 infiziert. In etlichen Fällen blieb es nicht bei einer bloßen Infektion, eine Reihe von Polizisten erkrankte an Covid-19. Wie Hutter darlegte, sind vier Kollegen an bzw. mit der Krankheit gestorben: "Keiner von ihnen war älter als 60. Der Jüngste war Anfang 40." Aktuell gibt es bei der Polizei 159 aktiv positive Fälle, der Rekordwert lag laut Hutter bei 700.
Zusammenfassung
- Voll angelaufen sind die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus bei der Polizei.
- Wie der Impfkoordinator des Innenministeriums, Karl Hutter, am Dienstag berichtete, werden bundesweit an 21 Impforten mit über 60 Impflinien Exekutivbedienstete geimpft.
- "In einem qualitätsgesicherten Prozess", wie Hutter im Gespräch mit der APA betonte.
- Seit Beginn der Pandemie haben sich 4.400 Exekutivbedienstete mit SARS-CoV-2 infiziert.