Rechtsextremismus
Hate-Crime-Razzien: Zwei Verdächtige freigelassen
Laut Staatsanwaltschaft Graz besteht bei diesen beiden Verdächtigen keine Flucht- oder Verabredungsgefahr. Die beiden Österreicher wurden somit nicht in Untersuchungshaft genommen. Ihnen wird u.a. Bildung bzw. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die steirischen Ermittler der "AG Venator" hatten am vergangenen Freitag die zwei Personen - beide Österreicher Anfang 20 - wegen des Verdachts der Hass-Kriminalität in der Steiermark festgenommen. Damit war die Zahl auf insgesamt 20 Festnahmen und 28 Hausdurchsuchungen gestiegen. 13 Verdächtige sind bisher in Untersuchungshaft. Die Exekutive hatte in sieben Bundesländern (ausgenommen Kärnten und Vorarlberg) zugeschlagen.
Bis zum versuchten Mord
Die Tätergruppe, laut PULS 24 Informationen kommt sie teils aus der rechtsextremen bzw. Neonazi-Szene, soll vorwiegend Männer u.a. unter dem Vorwand der Aussicht auf ein Date zu Treffpunkten gelockt und dann teils niedergeschlagen und gedemütigt haben. In einem Fall wird wegen versuchten Mordes ermittelt.
Etwa ein Drittel der Opfer dürfte homosexuell sein. Manchen Betroffenen wurde der Kopf rasiert oder sie mussten nahe Verwandte anrufen und diesen von heimlichen Sex-Dates erzählen. Auch wurden die Opfer teils verletzt, beraubt und mit dem Tode bedroht. Der Großteil der 14 bis 26 Jahre alten Verdächtigen hatte sich bisher überwiegend geständig gezeigt.
Betroffene derartiger Straftaten erhielten seitens der Ermittlungsbehörden besonderen Schutz. Deshalb blieb auch der Aufruf weiterhin bestehen, sich unter der Telefonnummer 059133/60-3333 bzw. per Mail an LPD-ST-LKA-AG-VENATOR@polizei.gv.at an das LKA Steiermark zu wenden.
"Hate Crimes" – Razzien in ganz Österreich
Der Verein RosaLila PantherInnen Graz warnt vor zunehmenden Hassverbrechen gegen die LGBTQ+-Community.
Zusammenfassung
- Zwei Verdächtige, die am Freitag wegen Hass-Kriminalität festgenommen wurden, sind am Sonntag freigelassen worden, da keine Flucht- oder Verabredungsgefahr besteht.
- Die Ermittlungsgruppe 'AG Venator' hat insgesamt 20 Personen festgenommen und 28 Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern durchgeführt; 13 Verdächtige sind in Untersuchungshaft.
- Die Tätergruppe soll Männer unter falschen Vorwänden angelockt und angegriffen haben, wobei etwa ein Drittel der Opfer homosexuelle Neigungen hatte.