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Großer Waldbrand in Südtirol "unter Kontrolle"

07. März 2025 · Lesedauer 3 min

Ein großer Waldbrand bei Latsch im Südtiroler Vinschgau hält mehr als 100 Einsatzkräfte weiter in Atem. Ursache des Feuers war offenbar ein in Brand geratener Pkw. Das Feuer wurde Freitagnachmittag "unter Kontrolle" gebracht, teilte das Land Südtirol mit. Rund 100 Hektar standen aber noch in Flammen. 59 der 90 Bewohner eines Weilers - Frauen, Kinder und Ältere - hatten Donnerstagnachmittag aus ihren Häusern evakuiert und mit Hubschraubern ausgeflogen werden müssen.

Die Verantwortlichen zeigten sich Freitagnachmittag indes leicht optimistisch: "Der Wind ist derzeit schwächer als gestern", hieß es. Auch am Abend soll er weniger werden. "Für Montag wird leichter Regen erwartet", berichtete der Landeswetterdienst. Dies soll zur "Entspannung der Lage" beitragen. Geologen des Landes überprüften zudem die Steinschlaggefahr an Ort und Stelle.

Vier kleine Löschhubschrauber und zwei große Hubschrauber einer österreichischen Firma waren am Nachmittag im Einsatz. Die Löscharbeiten fanden ausschließlich aus der Luft statt. Noch gebe es aber "zahlreiche Brandherde". In der Früh war aufgrund des Ostwindes - im Vinschgau "Unterwind" genannt - ein Ausbreiten der Flammen in Richtung des Weilers St. Martin im Kofel befürchtet worden. Dieser Wind habe aber in Richtung Westen gedreht. Schäden an Wohnhäusern waren bisher nicht bekannt, ein Schuppen eines Bauernhofes brannte jedoch nieder.

Medienberichten zufolge wurden elf Personen verletzt, fünf davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Evakuierungen per Hubschrauber waren deshalb notwendig geworden, weil die Zufahrtsstraße zum Weiler direkt vom Brand betroffen war. Laut dem Online-Portal "stol.it" wurde mittlerweile der Besitzer des in Brand geratenen Fahrzeugs ausgeforscht. Näheres zur Brandursache war noch nicht bekannt.

Indes machte sich auch Südtirols Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher (SVP) bei einem Erkundungsflug Freitagfrüh selbst ein Bild der Lage. Er sicherte den Einsatzkräften dabei seine volle Unterstützung zu und betonte, dass er alle Entscheidungen mittrage, wie es laut Landespressedienst hieß.

Brandgeruch ursprünglich auch bis nach Nordtirol

Am Donnerstag war eine riesige Rauchwolke weithin zu sehen gewesen. Diese zog durch den starken Wind auch ins Obere Gericht in den Nordtiroler Bezirk Landeck. Von dort gingen am Nachmittag zahlreiche Anrufe aufgrund des wahrnehmbaren Brandgeruchs bei den Feuerwehren ein, informierte das Land Tirol. Deshalb wurde am frühen Abend eine behördliche Gefahreninformation über AT-Alert im Bezirk Landeck/Oberes Gericht an alle eingeloggten Mobiltelefone ausgesendet, um mitzuteilen, dass der Brandgeruch seine Ursache im Waldbrand in Südtirol habe. Unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung im Bezirk Landeck bestand aber keine. Inzwischen wurde die behördliche Gefahreninformation über AT-Alert wieder deaktiviert, teilte das Land Freitagfrüh mit.

Zusammenfassung
  • Ein großer Waldbrand bei Latsch im Südtiroler Vinschgau, ausgelöst durch ein brennendes Auto, wurde Freitagnachmittag 'unter Kontrolle' gebracht. Dennoch brennen noch etwa 100 Hektar und 59 Bewohner eines Weilers mussten evakuiert werden.
  • Der Wind, der die Flammen anfangs antrieb, hat sich abgeschwächt und für Montag wird leichter Regen erwartet, was die Situation weiter entspannen könnte. Elf Menschen wurden verletzt, fünf davon befinden sich im Krankenhaus.
  • Der Brandgeruch war bis in den Nordtiroler Bezirk Landeck zu spüren, was zu einer behördlichen Gefahreninformation führte. Schäden an Wohnhäusern wurden bisher nicht gemeldet, aber ein Schuppen brannte nieder.