Große Preisspannen bei Vanillekipferln

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in Supermärkten, Diskontern und Bäckereien 18 Packungen Vanillekipferl gekauft und begutachtet. Die Hauptzutaten Mehl, Butter und Eier stammten vorwiegend aus Österreich. In rund 20 Prozent der Produkte war auch Palmöl enthalten, in 30 Prozent das ökologisch nicht minder bedenkliche Kokosfett. Wirklich erstaunlich war die große Preisspanne: Zehn bis 80 Euro zahlten die Konsumentenschützer für ein Kilogramm Vanillekipferl.

Im Schnitt kostete die weihnachtliche Südware bei Bäckereien 49 Euro, im Supermarkt 24 Euro und beim Diskonter 13 Euro pro Kilo. Wer selbst bäckt, kommt da vergleichsweise günstig davon. Etwa sechs bis zehn Euro pro Kilogramm koste die Eigenproduktion - je nachdem, ob man Bio-Qualität verwendet.

Die üblichen Zutaten sind Butter, Mehl, Zucker, Vanillezucker und wahlweise Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln. Zwei Bäckereien kamen ebenfalls mit nur fünf Zutaten aus. Durchschnittlich setzten sich die gekauften Vanillekipferl aber aus zwölf Bestandteilen zusammen - bei den Bäckereien tendenziell weniger, bei den Supermärkten eher mehr.

"Wenn sie auf Palm- und Kokosöl verzichten wollen, sollten sie vor dem Kauf einen kurzen Blick auf die Zutatenliste werfen", rät VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Siegenthaler. "Denn Auslobungen wie 'mit echter Butter' oder 'traditionell' bedeuten noch lange nicht, dass die Vanillekipferl auch tatsächlich frei von Palm- und Kokosfett sind. Nicht selten wird Butter in Kombination mit Palm- oder Kokosöl verarbeitet."

Säuerungs- und Antioxidationsmittel werden häufig zur Konservierung eingesetzt. Die Haltbarkeit einiger Vanillekipferl erstreckt sich sogar bis Ostern 2021. Ob das bei Saisonware wirklich sinnvoll ist, fragte sich Siegenthaler. Man könnte auch "zugunsten des Geschmacks auf derartige Zusatzstoffe und monatelange Haltbarkeit verzichten".

Geschmacklich waren nach dem Urteil der Tester fünf Produkte ganz in Ordnung. Leichte Kost sind sie nicht: Im Schnitt lauern 500 Kilokalorien in 100 Gramm Vanillekipferln.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in Supermärkten, Diskontern und Bäckereien 18 Packungen Vanillekipferl gekauft und begutachtet.
  • Die Hauptzutaten Mehl, Butter und Eier stammten vorwiegend aus Österreich.
  • Im Schnitt kostete die weihnachtliche Südware bei Bäckereien 49 Euro, im Supermarkt 24 Euro und beim Diskonter 13 Euro pro Kilo.
  • Leichte Kost sind sie nicht: Im Schnitt lauern 500 Kilokalorien in 100 Gramm Vanillekipferln.