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Gaza: 31 Frühchen evakuiert, Kämpfe um weiteres Spital

Am Sonntag wurden 31 Frühgeborene aus dem Al-Shifa Spital in den Süden des Gazastreifens evakuiert. Unterdessen gehen die Kämpfe rund um Krankenhäuser im Gazastreifen weiter.

Schwere Kämpfe sind am Montag rund um ein Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen ausgebrochen. Laut der Nachrichtenagentur AP hielten sich dort seit Wochen tausende Patienten und Vertriebene auf. 

Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen zufolge soll eine Rakete in dem Krankenhaus eingeschlagen haben und mindestens zwölf Menschen getötet haben. Dutzende weitere seien verletzt worden. Von Seiten Israels gab es zunächst keine Aussagen. Die israelische Armee konzentriert sich bei ihrer Offensive im Gazastreifen zunehmend auf Gesundheitseinrichtungen.

Sie werfen der Hamas vor, Krankenhäuser als Kommandozentralen zu nutzen. Am Sonntag veröffentlichte die Armee Aufnahmen von einem "Terrortunnel" unter dem Shifa-Krankenhaus, der größten Klinik im Gazastreifen. 

31 Frühchen aus "Todeszone" evakuiert

Von dort wurden erst am Sonntag 31 Frühchen in den Süden evakuiert. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, die Babys seien "sehr krank" und unter "extrem schwierigen und risikoreichen Sicherheitsbedingungen" verlegt worden. Sie würden nun "auf der Neugeborenen-Intensivstation" im ägyptischen Rafah behandelt.

Ein Arzt sagte der Nachrichtenagentur AP, die Babys seien dehydriert und hätten durch verunreinigtes Wasser eine Gastritis entwickelt. Andere seien unterkühlt, weil es nicht genügend Brutkästen gäbe und hätten wegen fehlenden Medikamenten eine Blutvergiftung erlitten. 

Die Zustände im Shifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen nach einem Besuch am Samstag von einer "Todeszone".

Frankreich will kranke und verletzte Kinder aufnehmen

Die französische Regierung kündigte Unterstützung für kranke und verletzte Kinder an. Ein Hubschrauberträger der Marine zur medizinischen Unterstützung werde nach Ägypten geschickt. In 40 Betten sollen dort die schwersten Fälle behandelt werden.

Außerdem soll Anfang der Woche ein französischer Hilfsflug medizinisches Material in die Region bringen. An Bord sind auch zwei mobile Sanitätsstationen zur Versorgung Hunderter Verletzter.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Sonntag wurden 31 Frühgeborene aus dem Al-Shifa Spital in den Süden des Gazastreifens evakuiert. Unterdessen gibt es Kämpfe rund um ein Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen.
  • Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen zufolge soll eine Rakete in dem Krankenhaus eingeschlagen haben und mindestens zwölf Menschen getötet haben.
  • Aus dem Al-Shifa Spital wurden erst am Sonntag 31 Frühchen in den Süden evakuiert.
  • Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, die Babys seien "sehr krank" und unter "extrem schwierigen und risikoreichen Sicherheitsbedingungen" verlegt worden.
  • Die Zustände im Shifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben.