Flut-Opfer kritisiert: Wurden viel zu spät gewarnt

Die verheerenden Unwetter der vergangenen Tage haben besonders in Niederösterreich für massive Schäden gesorgt. Ein Betroffener schildert, dass er zwei Tage am Dachboden ausharren musste. Er sei zu spät gewarnt worden. Zudem habe die Flut-Katastrophe dem FPÖ-Wähler gezeigt, dass die Grünen recht hätten.

Nur 20 Minuten dauerte es, bis das Wasser vom Schuppen bis auf eineinhalb Meter im Haus anstieg, schildert der Betroffene PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz. Zwei Tage musste der Mann am Dachboden seines Hauses in Judenau ausharren - gemeinsam mit Ehefrau und Hund.

"Kein Klo, nix mehr", hätte es gegeben, sagt er. "Wir haben alles verloren, wir haben nix mehr", erzählt er sichtlich erschöpft.

Kritik äußert er an den Behörden. Man hätte "viel früher" informiert werden müssen. Es "hätte eine Panik ausgelöst werden müssen", sagt er. Dann hätte er Zeit gehabt, alles in Sicherheit zu bringen und wäre viel früher gegangen.

So habe die Feuerwehr ihn, seine Ehefrau und den Hund erst geholt, als das Wasser nachgelassen hatte.

FPÖ-Wähler, aber "da haben's recht, die Grünen"

Zu seinem Haus wolle er nicht mehr zurückkehren. "Aber jetzt hat uns das aufgezeigt, was Renaturierung heißt. Des was jetzt alles hin ist, dort brauchst nimmer bauen", stellt er fest.

Und weiter meint er: "So wie die Gewessler sagt, auch wenn ich kein Grüner bin, ich bin normal a Blauer, aber da haben's recht, die Grünen."

"Dort können wir nicht mehr wohnen"

"Die nächste Welle kommt sicher, du kannst Dämme machen, du kannst versuchen, mit Hochwasserschutz – das Wasser holt sich das", so der Betroffene. In fünf Jahren würde man dann nur vor der nächsten Katastrophe stehen, mutmaßt er.

"Dort können wir nicht mehr wohnen", meint er schließlich - und noch viel mehr: Dort wolle er nicht mehr wohnen.

Hochwasser-Betroffene: "Noch nie sowas erlebt"

ribbon Zusammenfassung
  • Die verheerenden Unwetter der vergangenen Tage haben besonders in Niederösterreich für massive Schäden gesorgt.
  • Ein Betroffener schildert, dass er zwei Tage am Dachboden ausharren musste. Er sei zu spät gewarnt worden.
  • Normalerweise sei er FPÖ-Wähler, doch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) habe recht gehabt, was Renaturierung angehe, sagt er nun. 
  • "Die nächste Welle kommt sicher, du kannst Dämme machen, du kannst versuchen, mit Hochwasserschutz – das Wasser holt sich das", so der Betroffene.