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Flughafen-Streik: Keine Flüge ab Hamburg und Berlin

Die Sicherheitskräfte an den größten deutschen Flughäfen legen am Donnerstag die Arbeit nieder. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi an. Betroffen sind demnach alle größeren Flughäfen des Landes.

"Wir rufen an mehreren deutschen Verkehrsflughäfen Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich am Donnerstag zu ganztägigen Streiks auf", sagte ein Verdi-Sprecher gegenüber der deutschen "Bild"-Zeitung.

Betroffen sind demnach die Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart.

Keine Passagierflüge in Berlin und Hamburg

In Berlin und Hamburg werden am Donnerstag keine Passagierflüge starten, wie die Flughafengesellschaften in den beiden Städten mitteilten. Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) fallen damit 170 Starts aus, in Hamburg wurden 126 Abflüge annulliert.

Am Streik beteiligt sind mehr als 20.000 Beschäftigte. Der Flugverkehr dürfte damit am Donnerstag in weiten Teilen Deutschlands völlig zum Erliegen kommen, denn es können weder Passagiere noch Mitarbeiter oder Gepäck kontrolliert werden.

Verdi fordert höheren Stundenlohn

Zuletzt war es im März vergangenen Jahres zu Warnstreiks auch in der Luftsicherheit gekommen. Damals ging es um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die in den vergangenen Jahren deutliche Lohnsteigerungen durchgesetzt hatten. In der Zwischenzeit ist der Manteltarifvertrag unterschrieben worden. Jetzt geht es um die Vergütung.

Verdi fordert in dem Tarifkonflikt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine pauschale Erhöhung des Stundenlohns um 2,80 Euro und schnellere Zuschläge. Derzeit verdienen die Luftsicherheitsassistenten in der untersten Entgeltgruppe 20,60 Euro in der Stunde, was sich bei 160 Monatsarbeitsstunden auf ein Brutto-Gehalt von knapp 3.300 Euro addiert.

Dazu kommen noch Zuschläge für Nachtarbeit, Sonn- und Feiertage sowie Mehrarbeit. Die Forderung berücksichtige den Kaufkraftverlust durch die Inflation und beinhaltet einen Lohnzuwachs, erklärte Verdi zur Begründung.

Arbeitgeber bieten 4 Prozent mehr Geld

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben für dieses Jahr 4 Prozent und für das kommende Jahr 3 Prozent mehr Geld angeboten. Zudem sollen Mehrarbeitszuschläge zu einem früheren Zeitpunkt gezahlt werden als bisher.

Die Forderungen der Verdi summierten sich auf 250 Millionen Euro zusätzliche Kosten allein im laufenden Jahr, sagte eine BDLS-Sprecherin. Anders als von der Gewerkschaft Verdi sei aber nicht jede Lohnerhöhung über die Luftsicherheitsgebühren refinanzierbar.

Für die weiteren Verhandlungen sind bereits zwei weitere Runden für den 6. und 7. sowie für den 21. und 22. Februar vereinbart.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Sicherheitskräfte an den größten deutschen Flughäfen legen am Donnerstag die Arbeit nieder. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi an.
  • Betroffen sind demnach die Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart.
  • Daran beteiligt sind mehr als 20.000 Beschäftigte.
  • In Berlin und Hamburg werden am Donnerstag keine Passagierflüge starten, wie die Flughafengesellschaften in den beiden Städten mitteilten.