Filmreife Verfolgungsjagd mit 200 km/h von NÖ nach Wien
Am späten Donnerstagnachmittag lieferte sich ein 29-Jähriger eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei. Sie begann noch sehr harmlos auf der A1 im Bereich der Autobahnauffahrt St. Pölten-Süd, als die Beamten auf einen Pkw mit Wiener-Kennzeichen aufmerksam wurden.
Das Fahrzeug machte auf die Polizisten keinen sicheren Eindruck, sie forderten es mittels Blaulicht und einem Anhalteboard mit dem Schriftzug "Polizei - Bitte folgen" dazu auf, anzuhalten.
Mit 200 km/h über den Pannenstreifen
Der Lenker trat stattdessen aufs Gas. Mit 200 km/h flüchtete er über den Pannenstreifen und an einer Baustelle mit Tempo-80-Beschränkung vorbei. Die Polizei nahm die Verfolgung auf und schaltete sogar eine zweite Streife ein.
Kurz vor der Raststation Steinhäusl bei Wien versuchten beide Polizeifahrzeuge, den flüchtenden Pkw zu blockieren. Vergeblich: Der Lenker ließ sich davon nicht aufhalten und setzte seine Fahrt in Richtung Wien weiter fort - und das ohne Beleuchtung.
Flucht ging zu Fuß weiter
Er schaffte es bis ins Stadtgebiet, offenbar ohne wirklich abzubremsen. Der 29-Jährige fuhr über zwei rote Ampeln und beschädigte dabei zwei unbeteiligte Fahrzeuge. Erst um 17:15 Uhr - eine halbe Stunde nach Beginn der Verfolgungsjagd - konnte die Streife aus Altlengbach dem Lenker schließlich den Weg bei einer Ampel im 13. Bezirk versperren.
Der Mann gab aber nicht so leicht auf. Er stieß mit seinem Auto rückwärts gegen den Polizeiwagen, bevor er aus dem Pkw sprang und seine Flucht zu Fuß fortsetzte. Da endete die Verfolgungsjagd dann aber, die Beamten nahmen den Mann vorläufig fest.
Keine gültige Lenkberechtigung
Der Raser sei ohne festen Wohnsitz in Österreich aufhältig, so die Polizei. Und: Er habe keinen gültigen Führerschein.
Er wurde in das Polizeianhaltezentrum Roßauer Lände gebracht. Für ihn wird es nach Abschluss der Ermittlungen Anzeigen der Staatsanwaltschaft St. Pölten hageln: wegen Verdachts des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt, der versuchten schweren Körperverletzung, der schweren Sachbeschädigung und der vorsätzlichen Gemeingefährdung. Zudem erfolgen zahlreiche Verwaltungsstrafanzeigen an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde.
Zusammenfassung
- Mit 200 km/h, aber ohne Führerschein, flüchtete ein 29-Jähriger am Donnerstag vor der Polizei.
- Zwei Streifenwagen waren im Einsatz, erst in Wien konnte das Fahrzeug angehalten werden.
- Dort setzte der Lenker seine Flucht kurzerhand zu Fuß fort.
- Für ihn hagelt es nun Anzeigen.