Facebook-Chef: Vorwürfe von Ex-Mitarbeiterin unlogisch
Änderungen stellte Zuckerberg keine in Aussicht. Zuvor hatte Haugen bei ihrer Anhörung im US-Senat mehr Transparenz von dem weltgrößten Internetnetzwerk mit mehr als 3,5 Milliarden Nutzern gefordert und sich für eine Regulierung des am Markt rund eine Billion Dollar teuren US-Technologiekonzerns ausgesprochen. In seltener Einvernehmlichkeit erhielt sie Unterstützung von Demokraten wie auch Republikanern.
"Das Führungsteam des Unternehmens weiß, wie man Facebook und Instagram sicherer machen kann, aber nimmt die notwendigen Veränderungen nicht vor, weil es die astronomischen Gewinne über die Menschen stellt", sagte Haugen und verwies auf die schädlichen Einflüsse des Netzwerks auf die geistige Gesundheit von Kindern. Facebook "agiert im Verborgenen".
Zuckerberg wies die Vorwürfe zurück, das weltgrößte soziale Netzwerk fache aus Gewinnsucht die Wut seiner Nutzer an. "Wir verdienen Geld mit Anzeigen, und die Werbekunden sagen uns immer wieder, dass sie ihre Anzeigen nicht neben schädlichen oder wuterregenden Inhalten sehen wollen." Er kenne keinen Tech-Konzern, der Produkte herstelle, die Menschen wütend oder depressiv machten.
Der demokratische Senator Richard Blumenthal sagte, Facebook wisse, dass Plattformen wie Facebook, Instagram oder WhatsApp abhängig machten. Zugleich rief er Zuckerberg dazu auf, ebenfalls auszusagen und forderte die US-Börsenaufsicht SEC wie auch die US-Aufsichtsbehörde FTC zu Ermittlungen auf. Zuckerberg sprach sich wiederum für eindeutige Regeln bei der Behandlung von Jugendlichen im Netz aus und der Verifizierung ihres Alters.
Die Aktien von Facebook legten wieder zu. Nach dem stundenlangen Ausfall der Dienste am Montagabend war es noch deutlich nach unten gegangen. Weil Facebook, Instagram und WhatsApp nicht erreichbar waren, wandten sich Nutzer anderen Anbietern zu. Bei der Messenger-App Telegram meldeten sich mehr als 70 Millionen neue Leute an, wie Gründer Pawel Durow sagte.
Zusammenfassung
- Facebook geht nach den Vorwürfen der Ex-Mitarbeiterin Frances Haugen und vieler US-Abgeordneter in den Verteidigungsmodus.
- "Das Argument, dass wir absichtlich Inhalte fördern, um Menschen für Geld wütend zu machen, ist zutiefst unlogisch", schrieb Firmenchef Mark Zuckerberg in der Nacht auf Mittwoch auf der eigenen Plattform.
- Zuckerberg wies die Vorwürfe zurück, das weltgrößte soziale Netzwerk fache aus Gewinnsucht die Wut seiner Nutzer an.