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Fehlende Vorschriften Schuld am Brand mit 100 Toten im Irak

Der schwere Brand bei einer Hochzeit im Irak mit mehr als 100 Toten geht laut Ermittlern zurück auf eine Reihe von Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften. Sowohl die Besitzer der Halle, in der die Hochzeit stattfand, als auch die Gäste selbst hätten Auflagen ignoriert, sagte Generalmajor Saad Falih am Sonntag in Bagdad. Er leitet einen Ermittlungsausschuss zum verheerenden Feuer im Ort Al-Hamdanija, auch Karakusch genannt, im Nordwesten des Landes.

Der Brand war am späten Dienstagabend während einer Hochzeitsfeier ausgebrochen. Nach offiziellen Angaben kamen 107 Menschen ums Leben und 82 weitere wurden verletzt. Dem Innenministerium zufolge führte Feuerwerk zu einem Brand an der Decke, woraufhin das Hallendach einstürzte.

"Die Halle ist nur für 500 Menschen ausgelegt, aber rund 600 Menschen wurden evakuiert", sagte Falih. Einen "Vorsatz" wie etwa bei einem kriminellen Hintergrund habe es nicht gegeben. Vielmehr hätten die Besitzer der Halle ihre Pflicht versäumt, sagte Kadham Buhan, Berater des irakischen Innenministers und Mitglied im Ausschuss, der Staatsagentur INA zufolge. Die hohe Hitze durch das Feuerwerk sowie die entflammbare Dekoration an Decke und Fußboden hätten zur Katastrophe beigetragen, sagte Buhan. Außerdem habe es nur einen Notausgang gegeben.

Das Brautpaar überstand den Brand. "Es stimmt, dass wir lebend vor Ihnen sitzen. Aber im Inneren sind wir tot. Wir sind taub", sagte der 27 Jahre alte Bräutigam Riwan dem Nachrichtenkanal Sky News. 15 seiner Angehörigen seien ums Leben gekommen. Seine 18 Jahre alte Frau, die Mutter, Bruder und acht weitere Verwandte verlor, könne nicht sprechen. Wegen der Katastrophe wollten sie ihren Heimatort verlassen. "Das war's, wir können hier nicht mehr leben", sagte Riwan.

ribbon Zusammenfassung
  • Der schwere Brand bei einer Hochzeit im Irak mit mehr als 100 Toten geht laut Ermittlern zurück auf eine Reihe von Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften. Sowohl die Besitzer der Halle, in der die Hochzeit stattfand, als auch die Gäste selbst hätten Auflagen ignoriert, sagte Generalmajor Saad Falih am Sonntag in Bagdad. Er leitet einen Ermittlungsausschuss zum verheerenden Feuer im Ort Al-Hamdanija, auch Karakusch genannt, im Nordwesten des Landes.