Fast drei von zehn Masernfällen landen derzeit im Spital
Das Virus "streut im ganzen Organismus", warnte Weseslindtner vor einer Ansteckung. Weiters ist durch Studien bewiesen, dass eine Maserninfektion das immunologische Gedächtnis löscht. Das bedeute, dass es bei Personen, die die Masern hatten, danach vermehrt zu Infektionskrankheiten und auch Todesfällen dadurch kommt. "Nach einer Maserninfektion sind Menschen mitunter immunsupprimiert, weil sie ihr immunologisches Gedächtnis verloren haben, das sie über Jahre aufgebaut haben", erläuterte der Experte von der MedUni Wien.
2023 war Österreich mit 186 Fällen laut Daten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hinter Rumänien negativer Spitzenreiter bei den Masernzahlen in Europa, erinnerte Weseslindtner. Dieser Wert ist heuer bereits überschritten, womit 2024 "mit dem Vorjahr zu einem der stärksten Masernjahre werden dürfte", formulierte es der Mediziner vorsichtig. 2015 waren 309 Infektionen in Österreich gemeldet worden.
"Wir brauchen sehr hohe Durchimpfungsraten, um eine Masernzirkulation zu unterbinden", betonte der Virologe. Österreich sei "weit davon entfernt", 95 Prozent bei zwei Impfungen zu erreichen.
(S E R V I C E - www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/masern )
Zusammenfassung
- Österreich verzeichnet 2024 bereits 219 Masernfälle; 28 Prozent der Infizierten benötigen eine Krankenhausaufnahme.
- Masernattacke auf das zentrale Nervensystem und andere Organe, können das immunologische Gedächtnis löschen und Immunsuppression verursachen.
- Nach 186 Fällen im Jahr 2023 könnte 2024 zu einem der stärksten Masernjahre werden; Virologe fordert hohe Durchimpfungsraten.