Falschgeldaufkommen stieg 2023 auf Vor-Corona-Niveau
Der insgesamt durch Fälschungen entstandene Schaden betrug 481.930 Euro (2022: 241.765 Euro) und näherte sich ebenfalls dem Vor-Pandemie-Niveau an (2019: 561.850 Euro). Die größte Anzahl von "Blüten" (33,3 Prozent) tauchte in Wien auf. Oberösterreich und Niederösterreich folgten mit 15,2 bzw. 15,1 Prozent.
Wie in den vergangenen Jahren war die 50-Euro-Note mit einem Anteil von 38,6 Prozent an allen aus dem Umlauf sichergestellten Falsifikaten die meistgefälschte Banknote. Auf Platz 2 folgten der 20-Euro- (25,4 Prozent) und der 100-Euro-Schein (24,3 Prozent).
Im langjährigen Durchschnitt liegt die Anzahl solcher Sicherstellungen bei 8.142 Stück, analysierte die Nationalbank. "Nach den beiden vergangenen Jahren mit historisch niedrigen Werten (2021: 4.422 Stück; 2022: 3.887 Stück) bedeutete der Anstieg im Jahr 2023 auf 7.842 Stück eine Rückkehr auf das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 (8.121 Stück) und bleibt damit unter dem langjährigen Durchschnitt."
Die Polizei stellte zudem 27.717 Stück Fälschungen sicher (2022: 31.060), bevor diese in Umlauf gebracht werden konnten. Beim "Gesamtfälschungsvolumen" zeigt sich für 2023 somit ein Anstieg auf 35.559 Stück (2022: 34.947 Stück).
"Der Banknotenumlauf in Österreich betrug im Jahr 2023 insgesamt rund 594 Millionen Stück", erläuterte OeNB-Direktoriumsmitglied Eduard Schock. "Beinahe zwei Drittel aller Transaktionen werden bar abgewickelt. Das macht Bargeld in Österreich weiterhin zum beliebtesten Zahlungsmittel." Im vergangenen Jahr haben Vorbereitungen für die dritte Euro-Serie begonnen, damit er "eine der fälschungssichersten Währungen der Welt bleibt". Mit drei Prüfschritten "Fühlen - Sehen - Kippen" - lassen sich Euro-Banknoten auch ohne technische Hilfsmittel auf Echtheit prüfen.
Insgesamt wurden laut Europäischer Zentralbank (EZB) rund 467.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. 97,2 Prozent der Falsifikate wurden in Euro-Ländern entdeckt, 1,9 Prozent in EU-Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums und 0,9 Prozent entfielen auf die übrige Welt. Mehr als 70 Prozent waren nominell 20- und 50-Euro-Scheine.
"Eine Fälschung zu erhalten ist sehr unwahrscheinlich, da der Falschgeldanteil im Verhältnis zur Zahl der echten umlaufenden Euro-Banknoten nach wie vor gering ist: 2023 wurden nur 16 Fälschungen pro Million echter im Umlauf befindlicher Banknoten entdeckt", wurde betont. Das sei einer der niedrigsten Anteile seit Einführung der Euro-Banknoten. In jedem Fall sei die Anzahl an Fälschungen weiterhin niedriger als in den Jahren vor Corona. 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie, hatte dieser Wert noch 23 pro einer Million betragen. In den Coronajahren waren es dann deutlich weniger: 2020 wurden 17 Fälschungen pro Million echter Banknoten gefunden, 2021 waren es gar nur zwölf Stück pro Million und 2022 noch 13 Stück.
Zusammenfassung
- Im Jahr 2023 wurden in Österreich insgesamt 7.842 gefälschte Banknoten aus dem Umlauf entfernt, wobei der durch Fälschungen entstandene Schaden 481.930 Euro betrug.
- Die meisten 'Blüten' waren 50-Euro-Noten, und die größte Anzahl von Fälschungen tauchte in Wien auf, gefolgt von Oberösterreich und Niederösterreich.
- Trotz des Anstiegs der Fälschungen bleibt der Banknotenumlauf in Österreich hoch, mit rund 594 Millionen Stück im Jahr 2023, und fast zwei Drittel aller Transaktionen werden bar abgewickelt.