Ermittlungen gegen Kontakt-Plattform nach Avignon-Prozess
Berichte gab es im Zusammenhang mit der Webseite auch über schwulenfeindliche Hinterhalte. Mehr als 23.000 Taten, die mittels der Seite begangen worden sein sollten, seien der Justiz gemeldet worden. In den Ermittlungen gebe es mehr als 480 Opfer, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit.
Im Sommer hatten die französischen Behörden die Seite geschlossen und zugehörige Bankkonten eingefroren. Zwei der Server der Plattform mit Domainnamen von Guernsey standen in Deutschland, auch eines der Konten befand sich in der Bundesrepublik. Die Seite selbst beschrieb sich als Chat- und Diskussionsplattform, auf der Menschen Kontakte knüpfen und sich in privaten und öffentlichen Bereichen austauschen konnten.
Gegen den Betreiber der Seite läuft nun ein Ermittlungsverfahren - unter anderem wegen des Verdachts auf schwere Zuhälterei, Beihilfe zu Drogenhandel, Geldwäsche und Beihilfe zur Verbreitung von Missbrauchsbildern. Der Mann kam gegen Kaution auf freien Fuß. Er darf Frankreich nicht verlassen.
Das Verfahren gegen ihn kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise sehen. Andernfalls können sie das Verfahren auch wieder einstellen. Der Anwalt des Plattformbetreibers, Julien Zanatta, sagte der Zeitung "Le Parisien", sein Klient weise die Vorwürfe entschieden zurück.
Zusammenfassung
- Mehr als 23.000 Taten wurden im Zusammenhang mit der Webseite gemeldet, und über 480 Opfer wurden identifiziert. Die Plattform wurde im Sommer geschlossen, und zugehörige Bankkonten wurden eingefroren.
- Gegen den Betreiber wird wegen schwerer Zuhälterei, Beihilfe zu Drogenhandel und Geldwäsche ermittelt. Der Mann ist gegen Kaution frei, darf Frankreich jedoch nicht verlassen. Sein Anwalt weist die Vorwürfe zurück.