Einstellung von Hausärzten hat Einfluss auf Corona-Impfrate
Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit sei dabei gewissermaßen der "Offene Brief" vom Dezember 2021 gewesen, der an den österreichischen Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres adressiert war und von rund 200 impfskeptischen Ärztinnen und Ärzte unterschrieben worden war, sagte Steinmayr. Bei 110 davon habe es sich um Hausärzte gehandelt. Aus diesem Brief heraus hätten sich schließlich klar impfskeptische Hausärztinnen und Hausärzte herausarbeiten und ihr Wirken lokalisieren lassen, betonte er.
In der Studie fokussierte man sich laut Steinmayr außerdem auf kleinere ländliche Gemeinden, in denen es weniger Möglichkeiten bei der Wahl eines Hausarztes gibt: "Die Gemeinden durften maximal 10.000 Einwohner und maximal zehn Hausärzte haben". Ausgeschlossen wurden zudem Gemeinden, die über gar keinen Hausarzt verfügten. Unter den verbleibenden 1.533 Gemeinden war in 54 mindestens ein impfskeptischer Hausarzt tätig.
"Wichtig war uns außerdem die Vergleichbarkeit der Gemeinden, etwa was politische Stimmung, Demografie, Einstellung zur Schulmedizin oder ähnliches anbelangt", erklärte Steinmayr weiter. Damit habe man die direkte Einflussnahme der Hausärzte auf das Impfverhalten der Patienten abseits von anderen Faktoren belegen wollen.
Nicht bewerten ließen sich aber die tatsächlich getätigten Aussagen der Hausärzte und damit deren inhaltliche Beeinflussung ihrer Patienten. "Wir gehen aber davon aus, dass der 'Offene Brief' eine Manifestation der schon vorher vorhandenen Meinung der Ärzte ist und in den Praxen ähnlich argumentiert wurde", konstatierte Steinmayr.
Zusammenfassung
- Eine an der Universität Innsbruck durchgeführte Studie hat den Einfluss von impfskeptischen Hausärzten auf das Corona-Impfverhalten ihrer Patienten belegt.
- Bei 110 davon habe es sich um Hausärzte gehandelt.
- Ausgeschlossen wurden zudem Gemeinden, die über gar keinen Hausarzt verfügten.
- Unter den verbleibenden 1.533 Gemeinden war in 54 mindestens ein impfskeptischer Hausarzt tätig.