APA/APA/Mexican Attorney General press office/HANDOUT

Drogenboss in Mexiko muss in New York vor Gericht

Ein Mitgründer des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa soll nach seiner Festnahme im US-Bundesstaat Texas in New York vor Gericht gestellt werden. Der 76-jährige Drogenbaron Ismael "El Mayo" Zambada stimmte der vom US-Justizministerium beantragten Überstellung in die Ostküstenmetropole am Donnerstag zu, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Die zuständigen Bundesanwälte leiteten demnach umgehend das Überstellungsverfahren ein.

Zambada und ein 38-jähriger Sohn des bereits seit acht Jahren in den USA einsitzenden Ex-Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán waren Ende Juli in der texanischen Grenzstadt El Paso festgenommen worden, wo sie mit einem Privatflugzeug gelandet waren.

Zambadas Anwalt und der US-Botschafter in Mexiko erklärten, Zambada sei gegen seinen Willen in die USA gebracht worden. In einer Erklärung gab Zambada an, er sei von dem "El Chapo"-Sohn Joaquín Guzmán López "überfallen" und zum Einsteigen in das Flugzeug gezwungen worden.

In New York soll sich Zambada nun unter anderem wegen Verabredung zur Herstellung und zum Handel mit Drogen wie Kokain und Fentanyl vor Gericht verantworten. In Texas wird ihm Drogenhandel, Geldwäsche und Verabredung zum Mord zur Last gelegt.

Der häufig als "El Mayo" bezeichnete Zambada hatte das Sinaloa-Kartell in den 1990er-Jahren zusammen mit Guzmán gegründet. Die US-Behörden setzten eine Belohnung von 15 Millionen Dollar (13,8 Millionen) für zu seiner Festnahme führende Hinweise aus.

Trotzdem saß Zambada bisher nie im Gefängnis - im Unterschied zu "El Chapo", dem zwei Mal in Mexiko die Flucht aus dem Gefängnis gelang und der nach seiner dritten Festnahme im Jahr 2016 an die USA ausgeliefert wurde. Dort verbüßt "El Chapo" in einem Hochsicherheitsgefängnis eine lebenslange Haftstrafe, zu der er 2019 wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten verurteilt wurde. Nach der Auslieferung von "El Chapo" hatten seine als die "Chapitos" ("kleine Chapos") bezeichneten Söhne die Führung des Kartells übernommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der 76-jährige Ismael 'El Mayo' Zambada, Mitgründer des Sinaloa-Kartells, wurde in Texas festgenommen und soll nun in New York wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Verabredung zum Mord vor Gericht gestellt werden.
  • Zambada behauptet, er sei gegen seinen Willen von Joaquín Guzmán López, dem Sohn von 'El Chapo', in die USA gebracht worden. Die US-Behörden hatten eine Belohnung von 15 Millionen Dollar für Hinweise zu seiner Festnahme ausgesetzt.
  • Während 'El Chapo' seit 2019 eine lebenslange Haftstrafe in den USA verbüßt, war Zambada bisher nie im Gefängnis. Nach 'El Chapos' Auslieferung übernahmen seine Söhne die Führung des Sinaloa-Kartells.