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Lippenpflege-Test: Mehrheit der Produkte nur Durchschnitt

Die Hochsaison für Lippenpflegeprodukte hat begonnen, denn es wird wieder kälter und vermehrt geheizt. Die Lippen trocknen daher leichter aus. Die meisten Produkte gegen rissige Lippen sind aber nur durchschnittlich, berichtete der Verein für Konsumenteninformation (VKI) über die Ergebnisse eines internationalen Tests. Nur ein einziges überzeugte vollends.

19 Lippenpflegeprodukte ohne Mineralöl standen auf dem Prüfstand hinsichtlich Feuchtigkeitsanreicherung, Anwendung und Hautgefühl sowie Umwelteigenschaften auf dem Prüfstand.

Getestet wurden "klassische" Produkte ohne Geschmacksnote, die in der Regel keinen UV-Schutz aufweisen. Bei der Feuchtigkeitsanreicherung konnte nur ein Erzeugnis wirklich überzeugen. Da es aber Abstriche bei den Umwelteigenschaften und der Deklaration gab, erzielte auch diese Lippenpflege letztlich nur ein "gutes" Gesamtergebnis.

Weitere vier Produkte erhielten ebenfalls ein "gut", 14 ein "durchschnittlich". Ein anderes wichtiges Kriterium war die Anwendbarkeit. Hier erhielten vier Produkte immerhin eine "sehr gute" Teilbewertung.

Duft nicht angegeben

Obwohl Produkte, die nicht mit einer Geschmacksnote werben, getestet wurden, waren jedoch "in allen Stiften" Duftstoffe enthalten, VKI-Projektleiterin Birgit Schiller. Deklariert wurden diese jedoch nur bei sieben Produkten.

"Rechtlich ist es zwar in Ordnung, derartige Zusätze nicht anzugeben, wenn sie eine andere Funktion als eine reine Parfumierung haben - beispielsweise einen hautpflegenden Charakter." Es sei aber, etwa auch für Allergikerinnen und Allergiker, dadurch schwieriger, Duftstoffe zu vermeiden.

Video: Lippenpflege selbstgemacht

Zu viel Verpackungsmaterial

Der Verbrauch an Verpackungsmaterialien sei wie bei vielen anderen Kosmetika hoch. Die Primärverpackung besteht bei allen Stiften aus Kunststoff, bei keinem fand sich ein Hinweis auf recyceltes Material. Fast alle Hersteller stecken sie in eine zusätzliche Verpackung aus Karton oder Plastik, nur fünf Produkte kommen ohne aus.

Und kein einziger Lippenpflegestift lasse sich zumindest fast vollständig aufbrauchen. Damit erfüllte keines der Testprodukte beispielsweise die Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, die einen Anteil von mindestens 90 Prozent an verbrauchter Menge vorsehen.

"Zwar argumentieren die Hersteller, dass sie ihre Stifte deshalb mit mehr als der angegebenen Menge befüllen. Ökologisch sinnvoll aber wäre, die Stifte so zu konstruieren, dass der nicht entnehmbare Rest möglichst gering ist", rügte Schiller.

ribbon Zusammenfassung
  • Alle getesteten Produkte enthielten Duftstoffe, die jedoch nur bei sieben Produkten deklariert wurden, was es besonders für Allergiker schwierig macht, diese zu vermeiden.
  • Die getesteten Lippenpflegestifte verbrauchen viel Verpackungsmaterial und lassen sich nicht vollständig aufbrauchen, was nicht den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens entspricht.