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Ermittlungen

Mannheimer Todesfahrer wollte von Polizei erschossen werden

07. März 2025 · Lesedauer 2 min

Nach der Todesfahrt von Mannheim kommen neue Details ans Licht: So wollte sich der Verdächtiger nach Angaben der Staatsanwaltschaft von der Polizei erschießen lassen.

Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann starben, elf weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Hunderte Meter raste der 40-jährige Alexander S., ein Deutscher aus Ludwigshafen, am Rosenmontag mit seinem Auto durch die Fußgängerzone in Mannheim

Im Zuge seiner Festnahme nach der Tat vom vergangenen Montag habe der 40-Jährige Polizisten aufgefordert, ihn zu erschießen, sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Freitag. Ob er dies von vornherein geplant hatte oder den Entschluss erst fasste, als die Beamten ihn stellten, kommentierte sie nicht. Aufgrund der laufenden Ermittlungen würden dazu keine detaillierteren Angaben gemacht. Zuvor hatte der "Mannheimer Morgen" berichtet.


Der bisherigen Erkenntnissen zufolge psychisch kranke Deutsche habe zudem keine Erlaubnis für die Schreckschusspistole gehabt, die er mit sich geführt habe, hieß es weiter. Mit der Waffe hatte er sich vor seiner Festnahme selbst angeschossen.

Verbindungen zu Neonazi-Gruppe

Obwohl die Behörden zunächst ein politisches Motiv ausschlossen, häuften sich zuletzt die Berichte über eine rechtsextreme Vergangenheit von Alexander S.: Der Mann ist mehrfach vorbestraft. Unter anderem wegen unerlaubten Führens einer Schreckschusswaffe, aber auch wegen eines Hasspostings unter einem als rechtsextrem eingestuften Bild auf "Facebook", wie die Mannheimer Staatsanwaltschaft bestätigte. 

Die "taz" berichtet zudem über Hinweise des Antifa-Recherchenetzwerks "Exif". Die Plattform veröffentlichte ein Foto, das Alexander S. bei einem Aufmarsch der rechtsextremen Reichsbürger 2018 in Berlin zeigt. Außerdem soll der Verdächtige Verbindungen zur Neonazi-Gruppe "Ring Bund" haben. 

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Video: Todesfahrt in Mannheim

Zusammenfassung
  • Der 40-jährige Todesfahrer von Mannheim raste durch eine Fußgängerzone und tötete dabei eine 83-jährige Frau und einen 54-jährigen Mann.
  • Er wollte bei seiner Festnahme von der Polizei erschossen werden und hatte keine Erlaubnis für die Schreckschusspistole, mit der er sich selbst verletzte.
  • Dem Mann wird Mord in zwei Fällen sowie versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wobei 14 Menschen teils schwer verletzt wurden.