Deutsche werden auf schwere Monate eingestimmt
Dies werde ein bis zwei Monate dauern. Erst danach könne das Angebot verbreitert werden. "Deswegen bitte ich alle anderen Bürgerinnen und Bürger um Geduld." Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Jänner und Februar werden "sicherlich zu den schwersten Monaten in der Pandemie gehören".
In einer von Spahn vorgelegten, rückwirkend ab 15. Dezember geltenden Impfverordnung ist die Reihenfolge des Anspruchs auf eine kostenlose Impfung festgelegt. Begonnen werde mit den Pflegeeinrichtungen und den über 80-Jährigen, sagte Spahn. Jeder zweite Todesfall an oder mit Corona betreffe über 80-Jährige. Der geplante Impfbeginn am 27. Dezember setzt voraus, dass der Impfstoff von Biontech-Pfizer, der in zwei Dosen verabreicht werden muss, wie erwartet noch vor Weihnachten in der Europäischen Union (EU) zugelassen wird.
"Es wird einige Monate dauern, allen die wollen, ein Impfangebot zu machen", unterstrich Spahn. Die Gruppen der Impfberechtigten würden Zug um Zug ausgeweitet. Erst im Laufe nächsten Jahres werde man zu der Möglichkeit übergehen können, "Richtung Sommer dann jedem, der will, ein Impfangebot zu machen". Er gehe zum Ende des ersten Quartals 2021 von elf bis 13 Millionen verfügbaren Impfdosen aus.
Regierungssprecher Seibert verwies darauf, dass Deutschland ziemlich gut durch die erste Welle gekommen sei. Nun sei man aber in einer Phase mit zu stark steigenden Infektionszahlen und "unerträglich hohen Todeszahlen".
Dem Robert-Koch-Institut (RKI) wurden 33.777 neue positive Corona-Tests gemeldet. Darin sind laut RKI 3.500 Nachmeldungen enthalten, die am Vortag aus technischen Gründen nicht übermittelt worden waren. Wenn man dies berücksichtigt, wurde der Tagesrekord bereits am Donnerstag mit knapp 30.500 Neuinfektionen verzeichnet.
Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus erreichte mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie im Frühjahr. Insgesamt wurden seither 24.938 Todesfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 184,8 von 179,2 am Vortag.
Die italienische Regierung plant unterdessen weitere Beschränkungen für die Weihnachtsfeiertage. So soll ganz Italien vom 24. Dezember bis zum 6. Jänner an Feiertagen und Wochenenden zur roten Zone erklärt werden. Damit werden Geschäfte und Lokale geschlossen bleiben und die Reisefreiheit stark beschränkt werden. Eine dementsprechende Verordnung will der Ministerrat am Freitagabend verabschieden, berichteten italienische Medien.
Auch die Schweiz verschärft angesichts weiter steigender Infektionszahlen die Schutzmaßnahmen erneut. Ab nächsten Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offenbleiben. Das beschloss die Regierung am Freitag. Wenn die Lage sich nicht bessere, gebe es im kommenden Jahr noch strengere Regeln, sagte Präsidentin Simonetta Sommaruga.
Zusammenfassung
- Die registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland sind wenige Tage vor Weihnachten auf einen Tagesrekord von fast 34.000 gestiegen.
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bat gleichwohl um Geduld bei den Impfungen, die am 27. Dezember anlaufen sollen.
- Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Jänner und Februar werden "sicherlich zu den schwersten Monaten in der Pandemie gehören".
- Das beschloss die Regierung am Freitag.