APA/GEORG HOCHMUTH

"Das ist Körperverletzung": Klimaprotest in Berlin eskaliert

Eine Protestaktion der "Letzten Generation" in Berlin eskaliert kurz nach Beginn. Klima-Aktivisten wurden von Autofahrern von der Straße gezerrt und tätlich angegriffen.

Die Klimagruppe "Letzte Generation" hat bereits vor Tagen angekündigt, die deutsche Bundeshauptstadt mit neuen Protestaktionen auf unbestimmte Zeit "lahmlegen" zu wollen.

Am Donnerstagmorgen haben die Aktivist:innen erneut einen Protestmarsch gestartet. Laut dem "Tagesspiegel" sollen rund 30 Mitglieder auf der Straße des 17. Juni vom Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule marschiert sein. In der Nähe des Potsdamer Platzes sollen sich mehrere Personen an einem Reisebus geklebt haben.

"Das ist Körperverletzung"

Bei einer der Protestaktionen am Donnerstag eskalierte die Situation jedoch relativ schnell. Die Aktivist:innen saßen mit ihren Plakaten auf dem Boden, als es vonseiten der Autofahrer:innen zu wütenden Reaktionen kam. Mehrere Männer zogen die Aktivist:innen nacheinander von der Fahrbahn, ein Motorradfahrer versuchte über die Schilder der Protestierenden zu fahren. Lautes Hupen war zu hören.

Dabei entstand eine Diskussion als ein Passant die wütenden Autofahrer kritisierte. "Das ist Körperverletzung. Lasst die Leute in Ruhe", so der junge Mann. "Danke, das ist Zivilcourage", zeigten sich auch die Klimaaktivist:innen dankbar.

Stadt "friedlich zum Stillstand bringen"

Kommendem Montag sei geplant, "die Stadt friedlich zum Stillstand zu bringen". 800 Aktivist:innen hätten sich dafür gemeldet. Der Protest soll erst enden, wenn die deutsche Bundesregierung auf die Forderungen der Gruppe eingeht.

Dazu zählt, dass ein Gesellschaftsrat mit gelosten Mitgliedern Maßnahmen erarbeitet, damit Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas verzichtet. Wissenschafter und Politiker sind skeptisch, ob dies so schnell möglich wäre. Nötig wäre zum Beispiel ein Ende von Autos mit Verbrennungsmotoren und allen Gas- und Ölheizungen sowie Gas- und Kohlekraftwerken binnen sieben Jahren. Die Klimagruppe geht dennoch von Rückhalt für ihre Forderungen aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Protestaktion der "Letzten Generation" in Berlin eskaliert kurz nach Beginn.
  • Klima-Aktivisten wurden von Autofahrer:innen von der Straße gezerrt und tätlich angegriffen.
  • Mehrere Männer zogen die Aktivist:innen nacheinander von der Fahrbahn, ein Motorradfahrer versuchte über die Schilder der Protestierenden zu fahren.
  • Dabei entstand eine Diskussion als ein Passant die wütenden Autofahrer kritisierte.