APA/GEORG HOCHMUTH

Corona-Abwassermonitoring: "Höchstes Signal seit Messbeginn"

Die Zahl der Covid-19-Erkrankungen in Österreich steigt derzeit stark an. Experten betonen: Das Corona-Abwassermonitoring hat das stärkste Signal seit Messbeginn verzeichnet.

Über 29.000 Österreicher:innen sind vergangene Woche aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Krankenstand gewesen. In Österreichs Spitälern lagen vergangene Woche rund 700 Menschen wegen Covid in den Krankenbetten. 

"Stärkstes Abwassersignal seit Messbeginn"

Auch im Corona-Abwassermonitoring hielt der im Juli begonnene Anstieg der SARS-CoV-2-Virusnachweise weiter an. Der Kommunikationswissenschaftler Jakob-Moritz Eberl betont auf X, vormals Twitter: "Der Punkt ist mittlerweile erreicht."

Es handle sich um das "stärkste Abwassersignal seit Messbeginn".

Eine der "höchsten Covid-Wellen"

Auch der Molekularbiologe Ulrich Elling betont, dass derzeit der nationale Rekordwert an SARS-CoV-2 Konzentration im Abwasser erreicht sei. Elling warnte bereits vor Wochen: Österreich würde auf "eine der höchsten Covid-Wellen jemals" zusteuern. Derselbe Trend sei auch in mehreren anderen europäischen Ländern zu erkennen, so zum Beispiel in der Schweiz.

Empfehlenswert sei es laut Elling derzeit, frisch geimpft zu sein, eine Schutzmaske zu tragen und Rücksicht zu nehmen.

Rekordwerte in Kärnten

Bereits vergangene Woche wurde bekannt, dass die Corona-Erkrankungen in Kärnten deutlich zugenommen haben - das war aus dem Abwassermonitoring herauszulesen. Auch hier hätten einige Regionen Rekordwerte für dieses Jahr verzeichnet, so Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ. 

Das Abwassermonitoring in Tirol zeige, dass schätzungsweise "bis zu vier Prozent der Bevölkerung" Covid-positiv ist, so Elling. Auch in Vorarlberg gebe es derzeit "keinen überzeugenden Trend nach unten".

Wiener Gesundheitsverbund mit strengeren Maßnahmen

Die steigende Zahl von Covid-Erkrankungen hat nun den Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) veranlasst, strengere Maßnahmen in seinen Einrichtungen einzuführen. So gilt, auch wenn Covid-19 seit 1. Juli keine meldepflichtige Erkrankung mehr ist, eine Testpflicht in allen WIGEV-Stellen für Patient:innen mit Symptomen, selbst wenn diese nur mild sind. Bereiche mit vulnerablen Patienten werden besonders geschützt, hieß es am Dienstag.

Wer positiv getestet wird, ist zu isolieren oder in Kohorten unterzubringen und wird standardisiert behandelt. Die WIGEV-Mitarbeiter:innen halten sich demnach bei Kontakt mit positiv Getesteten oder Infektionsverdächtigen an Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel das Tragen von Masken.

Ausreichend persönliche Schutzausrüstung stehe zur Verfügung, beispielsweise für WIGEV-Beschäftigte mit milden Symptomen eines Infekts der oberen Atemwege, die nicht im Krankenstand sind. Diese könnten so zum Beispiel Masken tragen und ihre Umgebung schützen. Außerdem wurde die häufige Handdesinfektion empfohlen. Der WIGEV betonte aber auch, dass derzeit keine generelle Verpflichtung zum Tragen von Masken oder zu Covid-Tests besteht.

ribbon Zusammenfassung
  • Über 29.000 Österreicher:innen sind vergangene Woche aufgrund einer Covid-19-Erkrankung im Krankenstand gewesen.
  • In Österreichs Spitälern lagen vergangene Woche rund 700 Menschen wegen Covid. 
  • Auch Experten betonen: Das Corona-Abwassermonitoring hat das stärkste Signal seit Messbeginn verzeichnet.