Chemie-Nobelpreisträger Martin Karplus (94) gestorben
Karplus erhielt 2013 gemeinsam mit Michael Levitt und Arieh Würstel den Nobelpreis für bahnbrechende Arbeiten zur Entwicklung universeller Computermodelle für die Voraussage chemischer Prozesse.
Seine reservierte Haltung zu Österreich hat der Spross einer jüdischen Medizinerfamilie, der 1938 als Kind aus seiner Heimat fliehen musste, nie aufgegeben.
Die Annäherungsversuche des Landes und seiner Repräsentanten nach der Zuerkennung des Nobelpreises hatte der an der Harvard University tätige Professor stets als "ein wenig spät" empfunden. Dennoch empfand er Österreichs Einladungen und Ehrungen des US-Chemikers "gut für die Versöhnung".
Fotograf und Koch
Karplus war nicht nur als Wissenschafter erfolgreich. Zu seinen Leidenschaften zählten auch Fotografie und Kochen. Seine Fotos wurden weltweit in Ausstellungen gezeigt und er kochte in Drei-Sterne-Michelin-Restaurants in Frankreich und Spanien.
Video: Physik-Nobelpreis für Pionier der Attosekundenphysik
Zusammenfassung
- Der Chemie-Nobelpreisträger Martin Karplus, der 1938 aus Österreich fliehen musste, ist im Alter von 94 Jahren in Cambridge verstorben.
- 2013 erhielt Karplus den Nobelpreis für seine bahnbrechenden Arbeiten zu Computermodellen, die chemische Prozesse voraussagen.
- Neben seiner wissenschaftlichen Karriere war er auch als Fotograf und Koch erfolgreich, wobei seine Werke weltweit Anerkennung fanden.