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Chemie-Nobelpreis für Molekül-Aufbau-Werkzeug

Die diesjährigen Gewinner des Nobelpreises für Chemie lauten Benjamin List und David MacMillan

Der Nobelpreis für Chemie geht an den deutschen Chemiker Benjamin List und seinen aus Großbritannien stammenden Kollegen David MacMillan. Sie werden für die Entwicklung eines "asymmetrische Organokatalyse" genannten "genialen" Werkzeugs zum Aufbau von Molekülen geehrt, gab am Mittwoch die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt.

Dies habe großen Einfluss auf die pharmazeutische Forschung und habe die Chemie "grüner" gemacht, begründete das Nobelpreiskomitee seine Entscheidung. Die Auszeichnung ist heuer mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (985.000 Euro) dotiert. Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die Biochemikerinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna: Sie erhielten den Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung einer Gen-Schere zur gezielten Erbgut-Veränderung - eine Arbeit, die sie erst acht Jahre zuvor vorgestellt hatten. Das Potenzial dieser Entdeckung habe man bereits damals gesehen, sagt von Heijne. "Aber Potenzial ist nicht genug. Es muss erst seinen Wert für die Menschheit beweisen."

Physik- und Medizin-Nobelpreis bereits verliehen

Bisher wurden schon die Nobelpreise für Medizin und Physik vergeben. David Julius und Ardem Patapoutian sind die Preisträger der Kategorie Medizin. Die beiden Wissenschafter wurden "für ihre Entdeckungen von Temperatur- und Berührungsrezeptoren" geehrt. 

Der Nobelpreis in Physik ging heuer an Forscher, die sich mit der Simulation des Klimas und komplexer Systeme auseinandersetzen. Der Preis ging zur Hälfte an den Deutschen Klaus Hasselmann und Syukuro Manabe (USA). Die andere Hälfte der Auszeichnung ging an den Italiener Giorgio Parisi. 

Im Laufe der Woche werden auch die Preisträger aus den Kategorien Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Frieden bekannt gegeben.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Chemie-Nobelpreis geht heuer an Benjamin List und David MacMillan für die Entwicklung der asymmetrischen Organkatalyse, einem Werkzeug für den Aufbau von Molekülen.