Jugendliche plündern zahlreiche Geschäfte in PhiladelphiaTwitter

Chaos in Philadelphia: Über 100 Jugendliche plündern Shops

Eine Gruppe von über 100 Jugendlichen zog am Dienstagabend durch Philadelphia und plünderte zahlreiche Produkte aus Geschäften wie Apple und Footlocker. Zuvor hatte ein Gerichtsentscheid im Zusammenhang mit einem tödlichen Polizeieinsatz Wut in der Stadt ausgelöst.

In der US-Stadt Philadelphia herrschten am Dienstagabend chaotische Zustände. Eine große Menschenmenge - Gruppen von Jugendlichen - zog nach Ladenschluss durchs Stadtzentrum und plünderte diverse Geschäfte. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus und nahm nach eigenen Angaben 15 bis 20 Personen fest.

Bis zu 20 Personen festgenommen

Videos des Vorfalls machten auch auf Sozialen Medien ihre Runde. Darauf ist zu sehen, wie die Polizei versucht, die aus den Geschäften rennenden Menschen festzuhalten - andere, teils maskierte Beteiligte, konnten flüchten. Zu den ausgeraubten Geschäften gehörten Apple, Footlocker und Lululemon.

Der US-Sender Fox 29 News zeigte Aufnahmen zertrümmerter Geräte, die zum Teil zurückgelassen wurden. Auch im Norden der Stadt soll es zu Plünderungen in Einzelhandelsfilialen gekommen sein.

Polizei: "Ein Haufen krimineller Opportunisten"

Den Plünderungen vorausgegangen waren ein Gerichtsentscheid in Zusammenhang mit einem tödlichen Polizeieinsatz, sowie Proteste dagegen. Am Dienstag war eine Anklage unter anderem wegen des Verdachts des Totschlags gegen einen suspendierten Polizisten fallen gelassen worden. Dieser hatte Mitte August bei einer Verkehrskontrolle einen 27-Jährigen in seinem Auto erschossen.

Man gehe jedoch nicht davon aus, dass die Plünderungen in direktem Zusammenhang mit dem Gerichtsentscheid stehen. Man glaube, es handle sich bei den Plünderern um "einen Haufen krimineller Opportunisten, die eine Situation ausgenützt haben", so Polizeipräsident John Stanford.

Etwa 100 Plünderer

Laut dem Polizeipräsidenten sei die Menge der Menschen an einem Zeitpunkt "auf etwa 100 Personen" angestiegen. Noch sei unklar, wie viele Geschäfte tatsächlich betroffen waren. Es handle sich jedoch um Bekleidungs- und Schuhgeschäfte, Edelboutiquen, Wein- und Spirituosenläden und Apotheken.

Die Videoaufnahmen würden derzeit ausgewertet werden, um weitere Festnahmen vorzunehmen.

Einzelhändler kämpfen mit steigender Ladenkriminalität

Doch auch schon an den Tagen davor hatten mehrere Einzelhändlern aus Philadelphia geklagt, sie würden mit der Eindämmung von Ladenkriminalität zu kämpfen haben. Der Einzelhändler Target hatte schon einen Tag vor den Plünderungen die Schließung von neun Filialen in vier US-Bundesstaaten angekündigt - wegen steigender Kriminalität und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf ihre Gewinne und den Gefahren für Kunden und Mitarbeiter:innen.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Gruppe von über 100 Jugendlichen zog am Dienstagabend durch Philadelphia und plünderte zahlreiche Produkte aus Geschäften wie Apple und Footlocker.
  • Zuvor hatte ein Gerichtsentscheid im Zusammenhang mit einem tödlichen Polizeieinsatz Wut in der Stadt ausgelöst.