Cannabis-Plattform "Juicy Fields": Razzia in vier Ländern
Die Plattform "Juicy Fields" soll seit 2020 sogenanntes E-Growing angeboten haben, bei dem Investoren sich angeblich über virtuelle Gewächshäuser an Anbau, Ernte und Verkauf von medizinischen Cannabispflanzen beteiligen sollten. Allerdings sollen die Pflanzen in Wahrheit gar nicht existiert haben. Vielmehr habe es sich um ein groß angelegtes Schneeballsystem gehandelt, hieß es am Freitag von den Ermittlungsbehörden.
Bisherigen Auswertungen zufolge sollen fast 190.000 Anleger insgesamt rund 645 Millionen Euro an "Juicy Fields" bezahlt haben. Die Betrugsopfer sollen in 35 Ländern leben. Bereits im August 2022 hatte es Durchsuchungen bei mutmaßlichen Verantwortlichen der Plattform in Berlin gegeben. Die Auswertung der damals beschlagnahmten Unterlagen und Daten seien der Grund für die jetzigen Durchsuchungen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft. Mittlerweile werde gegen 31 Personen ermittelt - zunächst waren es zwölf. Zudem hätten seit 2022 zahlreiche weitere mutmaßliche Geschädigte Anzeige erstattet.
Gegen die Hauptverantwortlichen der Internetplattform, über die die Geschäfte abgewickelt worden sein sollen, wird wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges ermittelt, wie es hieß. Sie sollen von Russland aus agiert haben.
Zusammenfassung
- Bei einer internationalen Razzia in Deutschland, Lettland, Estland und Polen wurden 33 Objekte durchsucht, im Rahmen von Ermittlungen gegen die Cannabis-Plattform 'Juicy Fields'.
- Die Plattform steht im Verdacht, ein Schneeballsystem betrieben zu haben, bei dem Anleger insgesamt rund 645 Millionen Euro für nicht existierende virtuelle Cannabis-Gewächshäuser zahlten.
- Fast 190.000 Anleger aus 35 Ländern wurden vermutlich betrogen; die Ermittlungen weiten sich auf 31 Personen aus, nachdem bereits im August 2022 erste Durchsuchungen stattfanden.