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Brände in Griechenland: Ascheregen in Alexandroupolis

Die Brände in Griechenland nehmen kein Ende. Große Brandherde entwickelten sich am Montag fast im Stundentakt. Die Flammen kommen auch der Hafenstadt Alexandroupolis immer näher, das Universitätskrankenhaus der Stadt musste evakuiert werden. Auch nahe Athen brach ein Brand aus.

In Griechenland spitzt sich die Lage weiter zu. Mindestens fünf große Waldbrände breiteten sich in der Nacht auf Dienstag weiter unkontrolliert aus. Zuvor hatte die griechische Feuerwehr am Montag mehr als 60 neue Brandherde binnen 24 Stunden verzeichnet. 

Kritisch ist es besonders in der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis im Nordosten des Landes. Dort brennt es seit mittlerweile vier Tagen. "In der Stadt selbst regnet es Asche und die Flammen kommen immer näher", berichtete eine Reporterin des Staatssenders ERT am Montagabend. Zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert.

Krankenhaus evakuiert

In der Nacht auf Dienstag musste zudem das Universitätskrankenhaus in Alexandroupolis evakuiert werden. Der starke Wind machte ein Eindämmen der Flammen schwierig. 

175 Menschen, darunter Kinder und Kleinkinder, wurden auf einer Fähre untergebracht oder in Krankenhäuser anderer Städte verlegt, wie der Sender Skai berichtete.

EU-Hilfe für Griechenland

Wegen der schweren Brände bei Alexandroupolis erhält Griechenland erneut Hilfe anderer europäischer Länder. Um die Brände zu bekämpfen, sei weitere Hilfe auf dem Weg, postete am Dienstagmorgen EU-Kommissar Janez Lenarcic, der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar, auf der Online-Plattform X.

"Zusätzlich zu zwei Löschflugzeugen aus Zypern und Feuerwehrleuten aus Rumänien sind fünf weitere Flugzeuge und ein Hubschrauber sowie zusätzliche Feuerwehrleute auf dem Weg", schrieb er. Die Hilfe kommt demnach aus Deutschland, Kroatien, Schweden und Tschechien.

Großbrand nahe Athen

15 Kilometer westlich von Athen brach am Dienstagmorgen ein Brand in der Gemeinde Aspropyrgos aus. Auch dort herrschten starke Winde, Anrainer wurden per Warn-SMS dazu aufgerufen, die Gegend zu verlassen.

Vom Athener Stadtzentrum aus waren tiefschwarze Rauchwolken zu sehen - in Aspropyrgos gibt es kaum Vegetation, dafür aber große Müllhalden, Industriehallen und Berge von Autoreifen, die Feuer fingen. Die Menschen in nahe gelegenen Ortschaften wurden vom Zivilschutz aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten und nicht aus dem Haus zu gehen.

Feuer breiten sich Richtung türkischer Grenze aus

Hinzugekommen sind in Nordgriechenland weitere Brandherde Richtung der Grenze zur Türkei, unter anderem im Nationalpark Dadia. Die Rauchwolken sind so groß, dass man sie auf Satellitenbildern klar erkennen kann.

Starke Winde treiben den Feuerdunst gen Süden, zu riechen ist er sogar auf den rund 200 Kilometer südwestlich gelegenen Sporaden-Inseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos.

Extreme Brandgefahr

Weitere große Brandherde entwickelten sich am Montag fast im Stundentakt: Zunächst westlich von Athen in der Region Böotien, dann auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa, außerdem auf der Insel Kythnos und nahe der nordgriechischen Hafenstadt Kavala. Viele Ortschaften wurden vorsorglich evakuiert, ein Ende war zunächst nicht in Sicht.

Die Karte der Brandgefahr des Zivilschutzes zeigt für Dienstag fast für das ganze Land die Warnstufen gelb über orange bis tiefrot. Wegen der anhaltenden Trockenheit und auch für Dienstag gemeldeten starken Winde bedeutet das: sehr hohe bis extreme Brandgefahr.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Brände in Griechenland nehmen kein Ende.
  • Große Brandherde entwickelten sich am Montag fast im Stundentakt.
  • Die Flammen kommen auch der Hafenstadt Alexandroupolis immer näher, ein Krankenhaus musste am Dienstag evakuiert werden.
  • Auch nahe Athen brach ein Brand aus.