APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/DANIEL ZUPANC

"Kein Scherz": Deutschland bekommt 20.000 Elefanten "geschenkt"

Der botswanische Präsident will Deutschland 20.000 Elefanten "schenken". Dahinter steckt kein verspäteter Aprilscherz, sondern die erbitterte Reaktion des afrikanischen Landes auf das Verbot der Einfuhr von Jagd-Trophäen nach Deutschland. Botswana würde an einer "Überpopulation" leiden, die Jagd sei wichtig, um den Bestand zu regulieren.

Aus Verärgerung über Gesetzespläne von Deutschlands Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will der afrikanische Staat Botswana 20.000 Elefanten an Deutschland abgeben.

Dass die Ministerin die Einfuhr von Jagd-Trophäen verbieten wolle, fördere Armut und Wilderei in Botswana und schade dem Land, sagte der Präsident Mokgweetsi Masisi der "Bild" (Dienstagsausgabe). Die Deutschen sollten "so mit den Tieren zusammenleben, wie ihr es uns vorzuschreiben versucht", sagte Masisi.

"Wir akzeptieren kein Nein" 

Das Geschenk sei "kein Scherz". Sein Land verfüge durch erfolgreichen Artenschutz inzwischen über mehr als 130.000 Elefanten, so viele wie kein anderes afrikanisches Land, sagte der Präsident. Es gebe eine "Überpopulation" bei stetigem Wachstum.

Deshalb habe Botswana bereits 8.000 Elefanten an das Nachbarland Angola abgegeben. "Und genau so möchten wir ein solches Geschenk der Bundesrepublik Deutschland anbieten", sagte Masisi. "Wir akzeptieren kein Nein."

Deutschland soll Elefanten abholen und in "freier Wildbahn" leben lassen 

In seinem Land würden Menschen von Elefanten angegriffen und totgetreten, Dörfer verwüstet und Ernten vernichtet, sagte Masisi. Jagd sei ein wichtiges Mittel, den Bestand zu regulieren. Bedingung für die Übersiedlung sei, dass die Elefanten in Deutschland in freier Wildbahn leben und sie abgeholt würden. Er wolle "herausfinden, wie es Frau Lemke damit ergeht", sagte der Präsident.

ribbon Zusammenfassung
  • Der botswanische Präsident will Deutschland 20.000 Elefanten "schenken".
  • Dahinter steckt kein verspäteter Aprilscherz, sondern die erbitterte Reaktion des afrikanischen Landes auf das Verbot der Einfuhr von Jagd-Trophäen nach Deutschland.
  • Botswana würde an einer "Überpopulation" leiden, die Jagd sei wichtig, um den Bestand zu regulieren.
  • Botswana hatte bereits 8.000 Elefanten an Angola abgegeben. Nun wolle man ein solches Geschenk auf Deutschland machen.
  • Bedingung für die Übersiedlung sei, dass die Elefanten in Deutschland in freier Wildbahn leben und sie abgeholt würden.