Bodycam zeigt Minuten nach Todesschuss bei Baldwin-Dreh
Die US-Behörden haben Filmaufnahmen der Bodycams vom Tag des tödlichen Schusses beim "Rust"-Filmdreh vergangenes Jahr in Santa Fe veröffentlicht. Die Aufnahmen der Polizisten zeigen die ersten Einvernahmen von Hollywood-Star Alec Baldwin und der Filmcrew.
Allen steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Baldwin erkundigt sich nach dem Zustand von Kamerafrau Halyna Hutchins. Die Sanitäter kämpfen zu diesem Zeitpunkt um das Leben der 42-Jährigen. Der Polizist erklärt Baldwin, dass sich die Kugel ihren Weg quer durch den Körper der Frau bahnte. Ein Mitarbeiter des Filmdrehs bricht daraufhin in Tränen aus, auch Baldwin steht sichtlich unter Schock.
Die Aufnahmen zeigen auch die erste Einvernahme Baldwins am Filmset. Er klärt dort den Ablauf und wer anwesend war. Auch die Einvernahme der Mitarbeiterin, die für die Waffen zuständig war, ist zu sehen. Die Frau ist in Tränen aufgelöst.
"Die Pistole hätte leer sein sollen"
Eine weitere Aufnahme zeigt seine spätere, wesentlich detailliertere Aussage auf der Polizeinspektion am selben Tag. "Die Pistole hätte leer sein sollen - keine echten, aber auch keine Platzpatronen", erklärt Baldwin den Polizeibeamten immer wieder. Er beschreibt auch den Vorfall aus seiner Sicht und betont, dass sich der Schuss von allein gelöst habe: "Ich ziehe die Waffe langsam heraus. Ich drehe mich, spanne die Pistole - Peng! Sie geht los."
"Sie geht zu Boden. Er geht schreiend zu Boden."
Er erzählt weiter: "Sie (Hutchins, Anm.) schlägt auf den Boden. Sie geht zu Boden. Er (Regisseur Joel Souza, der ebenfalls getroffen wurde, Anm.) geht schreiend zu Boden." Baldwin meint auch, dass er aufgrund seiner Erfahrungen bei früheren Filmdrehs der Ansicht sei, dass das Mündungsfeuer nicht wie das einer Platzpatrone aussehe. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht restlos geklärt, dass es sich um eine echte Patrone gehandelt hatte.
Baldwin zeigt sich erschüttert davon dass Hutchins durch seine Hand starb: "Ganz egal, ob es jetzt eine Platzpatrone oder eine echte Patrone war - ich habe diese Frau erschossen."
Das örtliche Sheriffbüro hat laut einem Bericht der "New York Times" zudem mitgeteilt, dass die Ermittlungen weiter andauerten und wichtige Erkenntnisse noch fehlten Auf einem der Fotos, die die britische Nachrichtenagentur PA veröffentlichte, ist zu sehen, wie Rettungskräfte nach dem Schuss Kamerafrau Hutchins am Set versorgen.
Der tödliche Vorfall hatte sich bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe ereignet. Regisseur Joel Souza war dabei an der Schulter getroffen worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene bedient. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Die Ermittlungen der Polizei zur Frage, wie es dazu kommen konnte, dauern an.
Zusammenfassung
- Die US-Behörden haben im Zuge der Ermittlungen zu dem tödlichen Schuss bei einem Filmdreh von Alec Baldwin einige der Aufnahmen der Bodycams der Polizisten veröffentlicht.
- Baldwin erkundigt sich nach dem Zustand von Kamerafrau Halyna Hutchins. Die Sanitäter kämpfen zu diesem Zeitpunkt um das Leben der 42-Jährigen.
- Eine weitere Aufnahme zeigt seine spätere, wesentlich detailliertere Aussage auf der Polizeinspektion am selben Tag.
- Er beschreibt auch den Vorfall aus seiner Sicht und betont, dass sich der Schuss von allein gelöst habe: "Ich ziehe die Waffe langsam heraus. Ich drehe mich, spanne die Pistole - Peng! Sie geht los."
- Er erzählt weiter: "Sie (Hutchins, Anm.) schlägt auf den Boden. Sie geht zu Boden. Er (Regisseur Joel Souza, der ebenfalls getroffen wurde, Anm.) geht schreiend zu Boden."
- Baldwin zeigt sich erschüttert davon dass Hutchins durch seine Hand starb: "Ganz egal, ob es jetzt eine Platzpatrone oder eine echte Patrone war - ich habe diese Frau erschossen."