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Ex-Minister Hans Tuppy (99) gestorben

Der Biochemiker und ehemalige Wissenschaftsminister Hans Tuppy ist im Alter von 99 Jahren gestorben, wie das Bildungsministerium am Mittwoch in einer Aussendung bekannt gab.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) würdigte Tuppy als "großartigen Denker und Visionär". Am 22. Juli hätte der gebürtige Wiener seinen 100. Geburtstag gehabt, laut Pate ist er bereits am 24. April verstorben.

Tuppy hat eine bemerkenswerte hochschulpolitische Karriere absolviert, als Forscher international reüssiert und war Rektor der Universität Wien, Präsident des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Im Jahr 1987 wurde er von der ÖVP zum Wissenschaftsminister berufen, als solcher wirkte er bis 1989 in der Regierung unter Franz Vranitzky (SPÖ) mit.

Zahlreiche Auszeichnungen

Geehrt wurde Tuppy mit vielen Ehrendoktoraten, dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1975), der Wilhelm-Exner-Medaille (1978) und dem Wittgensteinpreis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (2002).

Die Uni Wien und die ÖAW haben zu seinen Ehren 2016 die "Hans Tuppy-Lectures" ins Leben gerufen. Dabei tragen hervorragende Wissenschafter vor, die einen bahnbrechenden Beitrag zu Biochemie oder Molekularbiologie geleistet haben.

Sein breites wissenschaftliches Oeuvre reichte von der Aufklärung der Insulin-Struktur bis zur Biochemie der Blutgruppensubstanzen. Mit dem Ableben Tuppys verliert Österreich eine renommierte Forschungspersönlichkeit, die auch das Wissenschaftssystem des Landes über viele Jahrzehnte maßgeblich mitprägte.

ribbon Zusammenfassung
  • Der renommierte Biochemiker und ehemalige Wissenschaftsminister Hans Tuppy ist am 24. April im Alter von 99 Jahren verstorben.
  • Tuppy, der am 22. Juli seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, prägte als Forscher und als politischer Entscheidungsträger die Wissenschaftslandschaft in Österreich.
  • Seine wissenschaftlichen Errungenschaften, darunter die Aufklärung der Insulin-Struktur, bleiben ein bedeutendes Erbe für die biochemische Forschung.