Weitere Behördenfehler: Leiter von Landesverfassungsschutz abberufen
ei einer Pressekonferenz des Innenministeriums wurde am Freitag eingestanden, dass aufgrund der Informationen aus der Slowakei und des Kontakts des späteren Täters zu Verdächtigen in Deutschland, dieser als gefährlich hätte eingestuft werden müssen. Diese Hinweise "hätten zu einer anderen Einschätzung der Gefährlichkeit führen können", sagte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl.
Der Leiter des Wiener Landesamtes für Verfassungsschutz (LVT) Erich Zwettler wurde deshalb abberufen, um die bestmögliche Arbeit der unabhängigen Untersuchungskommission zu gewährleisten, so Pürstl. Interimistisch wird der Leiter des LVT Steiermark übernehmen, um die volle Handlungsfähigkeit weiterhin zu gewährleisten.
Angesprochen auf seine politische Verantwortung als Innenminister sagte Karl Nehammer (ÖVP): "Meine politische Verantwortung ist vor allem die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher."
Moscheeschließungen und Razzien in Deutschland
In Wien wurden am Freitag die Schließung von zwei radikalen Moscheen angeordnet
Zusammenfassung
- Der Leiter des Wiener Landesamtes für Verfassungsschutz tritt zurück, nachdem auf Hinweise zur Gefährlichkeit des Attentäters von Wien nicht angemessen reagiert wurde.
- Bei einer Pressekonferenz des Innenministeriums wurde am Freitag eingestanden, dass aufgrund der Informationen aus der Slowakei und Kontakt des späteren Täters zu Verdächtigen in Deutschland dieser als gefährlich hätte eingestuft werden müssen.
- Der Leiter des Wiener Landesverfassungsschutz stellt seine Funktion ruhend. Der Leiter des steirischen Landesverfassungsschutzes übernimmt interimistisch.