Rassismus SyltScreenshot / X / @derklepto

"Ausländer raus"-Gegröle: Polizei ermittelt nach Sylt-Video

Ein Video, das Deutsche beim Grölen von rassistischen bzw. ausländerfeindlichen Parolen zur Melodie von "L'Amour toujours" des italienischen Star-DJs Gigi D'Agostino zeigt, sorgte für Aufregung. Nun ermittelt die Polizei unter anderem wegen Volksverhetzung.

Auf Social Media verbreitete sich am Donnerstag ein Video, das Deutsche beim Feiern auf Sylt zeigt. Dabei singen sie rassistische Parolen wie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen".

Zumindest ein junger Mann imitiert mit seinen Fingern unter der Nase einen Hitlerbart. Mit seiner Hand deutet er einen Hitlergruß zumindest an. 

Für die rassistischen Parolen der jungen Menschen auf der deutschen Insel Sylt musste die Melodie von Gigi D'Agostinos "L'Amour toujours" herhalten. Eine der an dem Gegröle beteiligten jungen Frauen mit Sonnenbrille im Haar und weißer Bluse hatte die Szene gefilmt.

Die Umstehenden singen und wippen, haben Gläser mit Getränken in den Händen. An dem Gegröle scheint sich niemand zu stören. Ihre Aufnahme könnte nun ein juristisches Nachspiel haben. 

Wie die Sylter Polizei am Freitag mitteilte, werde das Video nun auf strafrechtlich relevante Inhalte geprüft

In einer Aussendung der Polizei hieß es, dass die Aufnahmen offenbar von Pfingstwochenende stammen und sich auf der Außenterrasse eines Sylter Nachtclubs abspielten. Die Polizei spricht von "rechtsextremen Liedtexten" und vom Verdacht auf einen Hitlergruß

Weitere Verdächtige nicht auszuschließen

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Flensburg würden sich zunächst gegen die Personen richten, die auf dem Video erkennbar sind. "Es ist aber nicht auszuschließen, dass im Rahmen der Ermittlungen weitere Tatverdächtige hinzukommen, die auf diesem Video nicht abgebildet worden sind", heißt es in der Aussendung.

Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Kennzeichen

Statement Pony KampenScreenshot Instagram "pony_campen"

Die Betreiber des Nobel-Clubs "Pony Kampen" erklärten sich auf Instagram bereits "tief schockiert". "Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung", hieß es. "Hätten wir von dem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!"

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Video, das Deutsche beim Grölen von rassistischen Parolen zur Melodie einer berühmten Melodie des italienischen Star-DJs Gigi D'Agostino zeigt, sorgte für Aufregung.
  • Nun ermittelt die Polizei unter anderem wegen Volksverhetzung.